Wie sich auf Bali Luxus im Vogelkäfig so anfühlt, referiere ich kommenden Freitag im RONDO. Wie er so schmeckt und wie er dabei aussieht, finden Sie hier. Eine touristische Presseeinladung, organisiert und bezahlt von den bayerischen Bawa Tours, um das auch hier offenzulegen. Vier sehr chice Hotels haben wir da besucht: Como Shambala Estate bei Ubud, Uma Ubud, das ebenfalls zur Como-Gruppe gehört, Alilas Villa Uluwatu und Alilas Villa Soori. Der Fidler hat zwischen Yoga und Spa vor allem ausgiebig gegessen, vor allem dem Frühstück widmet er für seine Serie Frühstück worldwide, die zuletzt in Irland gastierte, besonderes Augenmerk.

Wenn schon Spa, dann mit ordentlich Gemüse, sagt man sich im Como Estate, das auf einem Hügelrücken nahe Ubud thront. Und beginnt abends mit einer Paradeis-und-roter-Pfeffer-Suppe mit Palmenherzen und Passionsfrucht.

Foto: Harald Fidler

Wirklich wild wird's hier im gepflegten Dschungel bei den Säften. Der hier besteht aus Apfel, Spinat, Karfiol, Brokkoli, Selliere, Knofel, Ingwer und Curcuma longa. Und trägden schönen Titel "Beleben Sie ihre Leber". Mir gefiele ja meine etwas freiere Übersetzung besser: Es lebe die Leber!

Foto: Harald Fidler

Man türmt hier gern im Shambala: Zucchini-Carpaccio mit dreierlei roter Rübe, Ziegenkäse. Mir scheint, das wird recht vegetarisch hier. Schön.

Foto: Harald Fidler

Genau: gedämpftes Gemüse mit marokkanischem Einschlag, Nusscouscous und Quinoa. Lachs hätts auch gegeben, aber wenn schon, dann denn schon, sagt sich der Fidler...

Foto: Harald Fidler

... und kostet auch noch das Dessert - schließlich ist da ein Guanabana-Sorbet angekündigt. Und wenn schon was - in Deutschland jedenfalls laut Wiki - Sauersack heißt, muss der Fidler natürlich probieren. Gebettet auf gekühlte Gurke, Aloe Vera und Advocado-Suppe. Gelegentlich kann man beim Süßen schon zuschlagen. Finde ich. An solchen Stellen.

Foto: Harald Fidler

Endlich Frühstück, noch im Como Shambala: Früchte gehören naturgemäß im Dschungel, und sei er noch so gepflegt, zum Standardprogramm. Über den gepflegten und den etwas wilderen schaut man übrigens vom Frühstückspavillon. Aber hallo!

Foto: Harald Fidler

Der Porridge-Fan in mir muss natürlich zuschlagen, wenn auf der Frühstückskarte solcher aus rotem Reis angekündigt ist, hier mit Huhn, Bohnensprossen und Ei. Da geht man definitiv nicht hungrig in den Tag. Eher gleich wieder ein bisschen müde.

Foto: Harald Fidler

Ja, man kann auch Tofu scramblen, zeigt man mir hier. Und gar nicht schlecht, begleitet von Paprika, Mais, Avocado, Paradeiser und Koriander.

Foto: Harald Fidler

Mein Liebling auf Bali: Sieht schmuck aus, schmeckt nicht zu süß und ausgesprochen bissfest. Snake fruit alias Salak.

Foto: Harald Fidler

Gemüsig geht's weiter: Gekühlte Suppe aus Kürbis, Apfel, Kokosnuss und Cashews.

Foto: Harald Fidler

Kokosnussnudeln, Tofumaki, Maistacos, allesamt fleisch- und fischfrei, was jetzt definitiv nicht als Beschwerde zu verstehen ist. Nur manchmal ein bisserl schwer elegant zu essen. Fisch würde diesen Aspekt aber auch nicht erleichtern.

Foto: Harald Fidler

Nichts für Supermänner halt, insofern ungefährlich für den Fidler: "Kryptonit" nennt sich dieses Getränk aus Apfel, Fenchel, Gurke, Spinat, grünem Pfeffer, Sellerie, Sonnenblumenkernen, Macadamia-Nuss und Spirulina-Pulver. Die Dame rechts im Hintergrund ist übrigens die Diätchefin des Como Shambala. Sie empfiehlt Kryptonit nach dem Workout als "Muscle Builder", "Energy Booster", der zudem das Herz stärkt und die Haut verschönt. Über all diese Wirkungen kann ich wenig berichten, der Saft ersetzt aber bei zarten Gemütern wie mir durchaus eine Hauptmahlzeit.

Foto: Harald Fidler

Hauptmahlzeit muss trotzdem noch gehen: ein Leinsamen-Club-Sandwich mit Avocado-Salsa, Paradeisern und einem kleinen Sprachspiel mit einem sonst mit Kraut gewohntem Gericht: "Spa Slaw" - siehe Bild.

Foto: Harald Fidler

Und wo er schon pappsatt ist, probiert der Fidler auch noch das nächste Dessert. Bananensplit mit Kokosnusseis. Schon a bisserl sehr süß für sonstige Verweigerer wie mich.

Foto: Harald Fidler

Dann schon lieber die Variante im Schwesterhotel Uma Ubud - Bananen- und Kokosnusssorbet auf Kokosnuss- und Pandan-Crepes. Hier hab ich die üppigen Gänge davor von Sates, Tunfisch, Huhn, Tofu , whatever Gänge nicht dokumentiert. Aber diese Ansichtssache ufert ohnehin auch so aus.

Foto: Harald Fidler

Trotzdem wollen wir die Früchte im Alilas Villa Uluwatu nicht geringschätzen, aber spannender...

Foto: Harald Fidler

... war dann doch dieses Ding: Jamu penambah tenaga stand in der Frühstückskarte, übersetzt als "Herbs for energy", ausgeführt als Ganagal, Temulawak, Ingwer und Honig. Beipacktext: "Beseitigt Müdigkeit und boostet die Energie; ideal für Menschen, die unter Blutarmut leiden oder sich schwach fühlen und leicht ermüden." Ich erkenne mich da zwar nicht astrein wieder, aber einen Energieboost kann man schon vertragen nach einem üppigen Dinner mit ordentlich Wein. Fand ich. Schmeckt, wenn man nicht gleich den Honig dazutut, wie wenn man mit offenem Mund in Morast fällt. Durchaus ansprechenden Morast, immerhin. Müde mag man danach nicht mehr sein.

Foto: Harald Fidler

Schon ziemlich süß, musste aber sein: Bubur betun bedil. Aber hey, Fidler, was erwartest du von "sticky rice dumplings in palm sugar sauce"?

Foto: Harald Fidler

Frau Anna aus Bayern und zuletzt Berlin indes wählte Bubur injin, black rice porridge with coconut cream, und wirkte bei der Beschreibung sehr fröhlich: "Süßlich. Erdig. Ein bisschen wie Milchreis."

Foto: Harald Fidler

Dazu Rote-Rüben-Saft mit Karotte, Apfel, Sellerie. Ich trinke auf Bali ja eher grundsätzlich Grün.

Foto: Harald Fidler

Wenn Sie sich schon gefragt haben, was der Fidler eigentlich in einem Vogelkäfig tut - er meint natürlich Pavillons wie diesen am Infinity Pool hoch über dem Meer, im Alila Uluwatu. Und was er dort tut, ist doch ohnehin klar: essen.

Foto: Harald Fidler

Zum Beispiel diesen hübschen Appetizer zum Brot, wenn ich mich recht erinnere außen Kokosöl, innen was Marilliges. Aber da kann ich mich gut täuschen.

Foto: Harald Fidler

Danach Krabbenscheren auf Limetten-Mayonnaise und Brioche. Schon ziemlich schön. Und gut.

Foto: Harald Fidler

Und weil halt Baramundi und Haramachi mittags aus waren, wurde es halt ein knuspriger Schweinebauch im Pavillon über dem Meer. Ich muss sagen: Der spielt in meiner nach obenen offenen Schweinebauchskala durchaus recht weit vorne mit.

Foto: Harald Fidler

Ein Hotel gilt es noch abzufrühstücken. Alilas Schwesterbetrieb Soori. Schwarzer Sand. Und grüne Gesundheitsdrinks. Mit Spinat, Petersil, Gurke, Spirulina.

Foto: Harald Fidler

Unter der Eihülle Spargel, Krabbe und Gruyere. Da...

Foto: Harald Fidler

... war's bei diesme Frühstück nicht mehr weit zum Tasmanian Blue. Ein durchaus anständiger Käse, muss  ich sagen. Für kräftig Frühstückende.

Foto: Harald Fidler

A propos: Damit das Gemüse hier nicht zu sehr überhand nimmt, gab's noch Short Rib Hash. Keine Offenbarung, aber sehr anständig.

Foto: Harald Fidler

Wenn der Fidler schon in Fahrt ist, hält ihn ohnehin nichts mehr: Mie Goreng. Beim selben Frühstück. Man braucht ja Kraft für den Tag. Bin gerade selbst ein bisschen beeindruckt, was alles in mich reinpasst, ohne zu zwicken.

Foto: Harald Fidler

Ich fürchte, darum muss man schon lange bitten im Alila Soori: Dinner am Strand, zwischen Sternen und Meeresrauschen. Für Essbilder und mein iPhone definitiv zu finster. Aber, soviel kann ich sagen: Schon sehr okay. Und eigentlich will man in solchen Situationen von Ambiente und Tischnachbarn eh nicht zu sehr abgelenkt werden. Und, soviel kann ich verraten: Kokoseis war auch dabei.

Foto: Harald Fidler

Einmal noch, weils so schön war: Früchte zum Frühstück.

Foto: Harald Fidler

Nicht ganz so schön, aber gut: Bubur Seafood.

Foto: Harald Fidler

Und eine - wirklich! - kleine Pizza mit geräuchertem Butterfisch. Eine gute Unterlage für eine lange Rückreise, überbrückt etwa mit einem Singapore Sling im Raffles in Singapur. Aber davon wissen Sie ja schon, wenn ich mich recht entsinne. Und von meinem Besuch in der "Brotzeit" dort. (Harald Fidler, derStandard.at, 4.9.2012)

Foto: Harald Fidler