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Hugh Grant wird vom Präsidenten des Europaparlaments Martin Schulz willkommen geheißen.

Foto: EPA/OLIVIER HOSLET

Das Führungsgremium von Rupert Murdochs Konzern News Corporation hat sich für eine Aufspaltung des Medienimperiums ausgesprochen. Das Unterhaltungsgeschäft - zu dem etwa das Filmstudio 20th Century Fox und der US-Nachrichtensender Fox gehören - sowie das Verlagsgeschäft - mit Zeitungen wie der Londoner "The Times" - sollen beide an der Börse notiert werden, berichtete das ebenfalls zu dem Konzern gehörende "Wall Street Journal" am Donnerstag. Der Konzern bestätigte nun entsprechende Meldungen.

Das Film- und Fernsehgeschäft ist deutlich lukrativer als die deutlich langsamer wachsenden Verlage und Zeitungen des Konzerns. Die Aufspaltung ist ein eindeutiges Zeichen für einen Bruch mit den Wurzeln der Gruppe, die Murdoch mit dem Kauf von Zeitungen aufgebaut hatte. Die Trennung solle innerhalb von zwölf Monaten vollzogen werden. Darauf hätte sich das News-Corp-Direktorium verständigt.

Murdoch bleibt an der Spitze

Medienmogul Murdoch solle Verwaltungsratssitzender beider Unternehmen werden sowie Chef der gewinnträchtigeren Unterhaltungssparte. Dazu gehört auch das Pay-TV-Geschäft in Europa wie der deutsche Bezahlsender Sky. Zur News Corp gehören neben dem "Wall Street Journal" auch die Londoner "Times", das britische Massenblatt "Sun" sowie zahlreiche weitere Zeitungstitel in den USA und Australien und der Buchverlag Harper Collins

Hugh Grant im Europaparlament

Schauspieler Hugh Grant forderte am Mittwoch bei einem Auftritt im Europaparlament eine bessere Medienaufsicht. "Wir wollen eine Aufsicht, die schlechten Journalismus bestraft und gleichzeitig guten Journalismus schützt", sagte Grant in Brüssel. Er wirbt für eine Reform, nachdem die inzwischen eingestellte britische Zeitung "News of the World" Handy-Mailboxen von Promis, Verbrechensopfern und Angehörigen getöteter Soldaten angezapft hatte.

Grant erhofft sich Vorgaben von europäischer Ebene. Er habe ein EU-Gesetz im Kopf, das verhindert, dass Medien sich zu übermächtigen Konzernen zusammenschließen. Gerade die EU könne handeln, "weil so viele Regierungen der Mitgliedsstaaten praktisch von den Medien gekapert sind. Sie sind zu verängstigt, um wirklich etwas zu tun." (Reuters/APA/red, derStandard.at, 28.6.2012)