Bild nicht mehr verfügbar.

Mario Mandzukic vernimmt die Rufe des großen FC Bayern.

Foto: dapd/Calanni

München -  Der feurige Mario Mandzukic statt der "Bombe" Edin Dzeko: Bayern München hat sich gegen den bosnischen und für den kroatischen Torjäger entschieden. Der deutsche Fußball-Rekordmeister bestätigte den Transfer des 26 Jahre alten Angreifers, der in der EM-Vorrunde drei Treffer für die kroatische Nationalmannschaft ("Die Feurigen") erzielt hatte, am Mittwochnachmittag.

"Wir freuen uns sehr, mit Mario Mandzukic einen Topstürmer der Bundesliga zu bekommen" sagte Sportdirektor Christian Nerlinger. Mandzukic habe nicht zuletzt bei der EM "seine besonderen Torjägerqualitäten unter Beweis gestellt". Zugang Nummer sechs der Münchner nach Claudio Pizarro, Dante, Xherdan Shaqiri, Mitchell Weiser und Tom Starke "wird unseren Kader weiter verstärken", sagte er.

Der FC Bayern und der VfL Wolfsburg haben sich auf eine Ablösesumme von angeblich rund 13 Millionen Euro geeinigt, Mandzukic soll einen Vertrag bis 2016 erhalten. Ein Jahresgehalt von 3,5 Millionen Euro wurde kolportiert. der Kroate ist nach Pizarro (von Werder Bremen) der zweite namhafte Zugang für den Angriff, für den Präsident Uli Hoeneß eine "Bombe" angekündigt hatte.

Gedränge im Sturm?

Zusätzlich zum etablierten Mario Gomez hatte der FC Bayern zunächst wohl den ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönig Dzeko vom englischen Meister Manchester verpflichten wollen. Doch der Wechsel scheiterte dem Vernehmen nach an der zu hohen Ablöseforderung der Citizens. Als erster Anwärter auf den Stammplatz im Angriff der Münchner gilt nach wie vor Nationalspieler Gomez, in Pizarro und Mandzukic hat Trainer Heynckes nun aber treffsichere Alternativen.

Neben dem FC Bayern sollen an Mandzukic auch der FC Barcelona, der AC Florenz, Juventus Turin, Tottenham Hotspur und Lokomotive Moskau interessiert gewesen sein.

Zwölf Tore erzielte "Super-Mario" (nicht Gomez)  für in der vergangenen Saison für Wolfsburg, zehn weitere legte er auf. Mandzukic war 2010 von Dinamo Zagreb zum VfL Wolfsburg gewechselt und hatte in insgesamt 56 Bundesliga-Einsätzen 20 Treffer erzielt.

Dennoch gab es offenbar keine vernünftige Basis mehr für eine weitere Zusammenarbeit. Magath soll verstimmt gewesen sein wegen Mandzukic' negativer Körpersprache und kolportierter Wechselgelüste. Für international tauglich hält er seinen nunmehr ehemaligen Spieler aber allemal. Wer bei der EM auftrumpfe, könne sich auch in der Europa League und in der Champions League behaupten, Mandzukic sei "ein Topstürmer", der alles mitbringe.

Nach der Ankunft des Torjägers hat der FC Bayern nun schon fast ein Überangebot für die bislang einzige Position im Sturmzentrum. Für Nils Petersen, der vor der vergangenen Saison für eine Ablösesumme von 2,8 Millionen Euro von Zweitligist Energie Cottbus nach München gewechselt war, ist damit zunächst kein Platz mehr. Der 23-Jährige soll vor einem Engagement bei Werder Bremen stehen. (sid/red, derStandard.at, 27.6.2012)