Die dritte Version des Atari Videospielsystems

Foto: Atari

Vor 40 Jahren gründeten Nolan Bushnell und Ted Dabney Atari und trugen mit Videospielen und den ersten Spielkonsolen wesentlich zum Aufstieg der Gaming-Branche bei. Mit Marken wie "Pong" oder "Asteroids" hat sich das Studio auf ewig in die Geschichtsbücher eingeschrieben, vom einstigen Glanz ist heute allerdings nur noch wenig übrig. In den vergangenen vier Jahrzehnten hat die Marke mehrfach ihre Besitzer gewechselt und gehört heute zu 100 Prozent dem französischen Herausgeber Atari, SA.

Die Henne und das Ei

Neben Konsolenspielen vertreibt Atari 2012 vor allem Arcade und Mobile-Games. Den Erfolg in der Gründerzeit hat Nolan Bushnell, der heute noch Aufsichtsrat bei Atari, SA ist, in nicht zu kleinem Maße einer Erfindung von Videospiel-Pionier Ralph H. Baer zu verdanken. Drei Jahre vor Pong erfand er für Elektronikhersteller Magnavox das Spielsystem Odyssey, das unter anderem ein Tischtennis-Game inkludierte. Einem Vermarktungsfehler, der Konsumenten glauben ließ, dass Odyssey nur mit Fernsehern von Magnavox funktioniert, ist es zu verdanken, dass sich schließlich Bushnells Nachahmung "Pong" durchsetzte. Später sollte sich Magnavox mit Atari sowie einigen anderen Studios vor Gericht wiederfinden und erfolgreich seine Patentrechtsansprüche durchsetzen.

Späte Hits

Die Zeiten der Atari-Konsolen sind indes lange vorbei. Zu den jüngeren Hits gehören unter anderem "Rollercoaster Tycoon", "Test Drive Unlimited" und "The Chronicles of Riddick". Den größten Erfolg bei den Kritikern erzielte Atari nicht als Entwickler, sondern als Herausgeber. Epic Games "Unreal Tournament 2004" ist mit einer Bewertung von durchschnittlich 94/100 Punkten nach wie vor ein Spitzenreiter bei Metacritic.com. Die 352 von Atari gelisteten Werke kommen im Schnitt allerdings nur auf 64/100 Punkten. Die letzte unter der Marke Atari designte Spielkonsole war der Atari Jaguar, der sich trotz fortschrittlicher 64-Bit-Architektur Anfang der 1990er nicht gegen PlayStation und Co. durchsetzen konnte. Mitte der 2000er-Jahre brachte Atari mit den "Flashback"-Konsolen zuletzt nur noch einige Retro-Arcade-Systeme heraus. (zw, derStandard.at, 27.6.2012)