Hubraum darf kein Geheimnis sein, den muss man hören, dürfte die Prämisse von Jeep gewesen sein, als sie den Grand Cherokee SRT zusammenbauten. Der 6,4-Liter-Hemi brüllt bei unserem Test satten V8-Sound in die italienischen Berge.

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Ja, Jeep präsentiert seinen auf 468 PS erstarkten Grand Cherokee in der Umgebung von Turin. Weil nun Fiat die Hand auf Chrysler und damit Jeep hat.

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Allzu streng ist diese Hand aber anscheinend nicht, denn der Grand Cherokee SRT ist durch und durch Amerikaner. Das SRT-Team in Detroit hat nach seinen alten Regeln gearbeitet, die da grob umrissen heißen: "Wir nehmen ein Serienauto und machen einen echten Sportwagen daraus."

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SRT, das steht für "street and racing technology". Die haben schon die 8,4 Liter großen V10 Chrysler Viper SRT-10 ACR mit 600 PS gebaut. In diese Liga sticht also der mehr als 2400 Kilogramm schwere Grand Cherokee SRT.

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In Zahlen heißt das: In fünf Sekunden prescht der Koloss von 0 auf 100 km/h. 35 Meter braucht er, um wieder stehen zu bleiben. Schnell wird er bis zu 257 km/h. Dazu offeriert Jeep fünf Fahrmodi.

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Entsprechend brachial fährt sich der SRT-Jeep auch. Der V8-Hemi spielt sich regelrecht mit den 2,4 Tonnen. Dabei verliert man rasch ein Gefühl für die Geschwindigkeit, denn da knarzt nichts, man hört nur den Motor – und das stört ja in dem Fall nicht.

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Nur, ein Rennstreckengerät ist dieser Wagen nicht. Das sagen wir David Cottrell, Modellverantwortlicher bei SRT, auch gerade auf den Kopf zu. Denn die Bremsen werden den Rundstreckeneinsatz nach wenigen Runden mit dem Tod bezahlen, der Motor wird als Zugeständnis an das Gewicht ganz schnell kochert werden.

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Doch Dave kontert sofort in einem breiten Amerikanisch - so würde ein Hemi klingen, könnte er Englisch: "Die Bremsen und der Motor halten jeden Rennstreckeneinsatz aus."

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So sicher ist er sich deswegen, weil ein SRT nur dann ins Geschäft darf, wenn er 24-Stunden problemlos auf der Rundstrecke überstanden hat.

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Durst ist dabei kein Thema. Schon im Normverbrauch zählen wir über 14 Liter. Drückt man das Gaspedal nur fest genug auf die Bodenplatte, schluckt er sicher auch das Doppelte.

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Typisch amerikanisch ist auch das Fahrwerk, das in der knochenharten Stufe für uns gerade richtig ist, oder die Lenkung. Die steht schon im Lastenheft für den Nachfolger, verspricht David Cottrell, der über den stärksten und schnellsten Jeep bis heute sagt: "Diesen Wagen braucht niemand.

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Aber es gibt viele Menschen, die solche starken Autos lieben. Für sie arbeiten wir bei SRT." ('Guido Gluschitsch, Automobil, DER STANDARD, 22.6.2012)

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