"Menschenaffen lieben und kämpfen, sie lügen und morden, sie lachen und trauern. Sie sind wie du und ich." National Geographic Deutschland stellt in der aktuellen (Juli-)Ausgabe die Frage: "Dürfen wir Menschenaffen künftig noch in Zoos zur Schau stellen?" Für die großen Menschenaffen – Gorillas, Bonobos, Orang-Utans und Schimpansen – fordern zunehmend mehr Menschen gesetzlich zuerkannte Grundrechte ... denn: Die Menschenaffen haben Selbstbewusstsein, sind dem Menschen genetisch ähnlich, können "menschliche" Gefühle zeigen.

Das Magazin hat zudem einen Zoo-Check der führenden Organisation zum Schutz der großen Affenarten (dem "Great Ape Project") veröffentlicht. Demnach hält gut ein Drittel der deutschen Zoos Menschenaffen unter mangelhaften bis ungenügenden Bedingungen – darunter seien "bekannte Tierparks, wie der Hamburger, der Berliner und der Stuttgarter Zoo sowie ein Großteil der Affengehege im Ruhrgebiet".

Foto: Jutta Hof/National Geographic Deutschland
Foto: Jutta Hof/National Geographic Deutschland

Das "Great Ape Project" fordert das gesetzlich verankerte Recht auf Leben, Freiheit und körperliche wie psychische Unversehrtheit: Es sollte untersagt werden, schädigende Tierversuche mit großen Menschenaffen durchzuführen, sie zu jagen und ihren Lebensraum zu zerstören. Verboten werden sollte auch die Haltung unter unwürdigen Bedingungen, die in 33 Prozent der deutschen Zoos tägliche Realität sei. Insgesamt leben rund 450 Menschenaffen in 40 deutschen Zoos oder zooähnlichen Einrichtungen. Sollten also keine Menschenaffen mehr in Zoos gehalten werden dürfen? Dazu wird auch online diskutiert:

--> Diskussion zu Grundrechten von Menschenaffen und das Halten in Zoos

--> Reportage "Grundrechte für Menschenaffen"

--> Great Ape Project

(red, derStandard.at, 26.6.2012)