Wien - Unklarheiten in der Frage der Eigentumsverhältnisse des Media Quarter Wien (MQM) in St. Marx sollen nun von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer geklärt werden, kündigte Claus Hofer, Geschäftsführer der stadtnahen Minderheitseigentümerin ZIT an. Die Technologieagentur hält 40 Prozent am MQM. Zuletzt hatte es wiederholt Spekulationen um die Eigentümerverhältnisse gegeben.

BDO Austria prüft

"Wir setzen diesen Schritt und beauftragen eine externe Kanzlei, um alle behaupteten Zweifel nachvollziehbar zu beseitigen und durch mediale Spekulationen möglichen Schaden von dem wirtschaftlich erfolgreichen Projekt Media Quarter Marx abzuwenden", betonte Hofer. Durchgeführt werde die Prüfung - in Absprache mit dem privaten Partner - durch die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzlei BDO Austria in Wien.

Medienberichte: Spuren in karibische Steueroase

Gemutmaßt wurde vor allem über den privaten Partner, die VBM Beteiligungsmanagementgesellschaft GmbH. Hinter der soll sich, so hieß es jedenfalls in Medienberichten, unter anderem ein Eigentümer verbergen, der sich mit Geldern aus der Schweiz und der Ukraine finanziert. Die Spuren sollen weiter bis in eine karibische Steueroase reichen. Auch der umstrittene kasachische Ex-Botschafter in Österreich, Rakhat Aliyev, wurde in diesem Zusammenhang genannt.

Das Medienzentrum MQM ist seit dem Frühjahr 2012 auf dem Gelände der ehemaligen Schlachthöfe in St. Marx in Betrieb. Das Areal sei bereits zu 85 Prozent an renommierte Unternehmen im Medienbereich vermietet, hieß es. Auch der ORF überlegt eine Übersiedlung ins neue Medienviertel - allerdings auf eine Fläche, die nicht im Eigentum des MQM steht. (APA, 25.6.2012)