Canyoning ist kein ungefährlicher Sport, der Ischler Grabenbach forderte schon einmal Todesopfer: Ein Bergretter bei der Bergung einer Leiche im Jahr 2004. Diesmal ging eine Tour noch glimpflich aus.

Foto: BERNHARD SCHMID / BRD Bad Ischl

Linz - Drei Freizeitsportler sind in der Nacht auf Montag unverletzt aus einer Schlucht bei Bad Ischl (Bezirk Gmunden) gerettet worden. Die Männer waren bei einer Canyoning-Tour von einem Gewitter überrascht worden und saßen fest. Sie mussten stundenlang auf einem Felsplateau ausharren, bis Hilfe in Form der Bergrettung kam. Die nächtliche Aktion gestaltete sich aufgrund des Geländes äußerst schwierig, teilte die Pressestelle der Polizei Oberösterreich mit.

Die zwei Welser im Alter von 35 und 55 Jahren sowie ein 41-Jähriger aus Lambach stiegen gegen 13.00 Uhr in die bekannte Canyoningstrecke "Jabron" im Grabenbach bei Bad Ischl ein. Sie waren gut ausgerüstet und verfügen über jahrelange Erfahrung.

Ausweglos auf Felsvorsprung

Als sich ein Gewitter näherte, beschlossen sie, ihre Tour abzubrechen. Die Freizeitsportler kletterten einen steilen Hang hinauf und errichteten auf einem Podest ein Lager. Dort saßen die Männer allerdings fest. Denn von der weiter oben liegenden Forststraße trennten sie unüberwindliche Felswände, der Grabenbach unter ihnen schwoll durch die Niederschläge massiv an.

Da es in dem Bereich keine Handyverbindung gibt, konnte das Trio nur abwarten. Die Lebensgefährtin des 35-Jährigen verständigte am Abend die Polizei, als ihr Freund nicht wie verabredet zurückkehrte. Eine Streife entdeckte den Wagen der Männer beim Ausgangspunkt der Tour. Daraufhin wurde eine Suchaktion gestartet. Gegen 23.00 Uhr ortete ein Hubschrauber die Vermissten, die mit Lichtzeichen auf sich aufmerksam machten, in der Schlucht. Bergretter seilten sich an einem 130 Meter langen Tau ab und bargen die Männer. Gegen 2.15 Uhr war die Aktion erfolgreich abgeschlossen. (APA, 25.6.2012)