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Action im Hafen.

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Rot vorne weg.

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"Das Glück war auf unserer Seite. Wir hatten einen guten Start. Nach der Enttäuschung im Qualifying ist das mein schönster Sieg", sagte Alonso nach dem Rennen.

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Valencia - In einem verrückten Formel-1-Rennen hat Fernando Alonso einen grandiosen Heimsieg beim Europa-Grand-Prix in Valencia gefeiert. Nach dem Ausfall des führenden Sebastian Vettel raste der Ferrari-Superstar von Platz elf aus zum 29. GP-Sieg seiner Karriere und gleichzeitig auch zur WM-Führung. Mit Alonso, Kimi Räikkönen und Michael Schumacher, der erstmals nach dem Comeback auf das Podest kam, standen drei ehemalige Ferrari-Weltmeister auf dem Valencia-Podest.

51.000 Zuschauer sprangen bei fast 30 Grad auf den Tribünen wie elektrisiert auf, als der nur von Platz elf gestartete Alonso in der 34. Runde in Führung ging. Am Tag nachdem Xabi Alonso Spanien ins Halbfinale der Fußball-EM geschossen hatte, sorgte der "andere" Alonso in Valencia damit neuerlich für spanischen Jubel. "Den Heim-Grand-Prix zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes", sprach der 30-jährige Spanier, der als erster Zweifachsieger der Saison auch eine große Serie beendete, von einem seiner emotionalsten Erfolge überhaupt.

Überraschende Action

Bevor für Alonso die Zielflagge geschwenkt wurde, bekamen die Zuschauer auf dem an sich eher "langweiligen" Valencia Street Circuit überraschend viel Action geboten. Dabei sah bis zur Rennmitte alles nach dem souveränen Valencia-Hattrick für Vettel aus. Der Deutsche lag dank neuem Unterboden an seinem wiedererstarkten Red Bull nach einem perfekten Pole-Start schon 20 Sekunden voraus, ehe ihn eine seiner Meinung nach "unnötige" Safety-Car-Phase um den Erfolg brachte.

Denn Vettel büßte dadurch zunächst seinen ganzen Vorsprung ein, gleich nach dem Re-Start gab dann die Lichtmaschine den Geist auf und der RB8 des Deutschen rollte aus. Wahrscheinlich als Folge des langsamen Fahrens unter großer Hitze, vermutete nicht nur Motorsport-Direktor Helmut Marko.

Ärger bei Vettel und Hamilton

Vettel schleuderte danach enttäuscht seine Handschuhe weg und sagte: "Es hat mir das Genick gebrochen. Es ist richtig scheiße gelaufen, denn ich konnte vorne problemlos wegziehen", ärgerte sich der 24-Jährige, der durch sein Out in der WM mit 85 Punkten auf Platz vier abrutschte.

Marko litt mit seinem Piloten. "Sebastian ist ein fantastisches Rennen gefahren, er war bei weitem nicht am Limit, hat das Rennen souverän kontrolliert." Der Grazer durfte sich am Ende eines irren GP wenigstens über Platz vier für den nur von Platz 19 los gefahrenen Mark Webber freuen. Der Australier (91) ist nun sogar WM-Zweiter hinter Alonso (111).

Das Rennen wurde nach dem Vettel-Out so richtig turbulent. Denn auch der auf Platz zwei liegende Romain Grosjean im Lotus schied mit ähnlichem Defekt aus und kurz vor Schluss "räumte" Pastor Maldonado mit seinem Williams auch noch den auf Platz drei liegenden McLaren des bisherigen WM-Leaders Lewis Hamilton aus dem Weg.

Nachspiel

Das ebnete für Schumacher noch den Weg auf das Podium. Der Deutsche war darüber so aufgeregt, dass er bei der Pressekonferenz in Englisch weitersprach, obwohl er in seiner Landessprache dran gewesen wäre. "Das sind so spezielle Momente. Wir wurden oft kritisiert. Ich danke dem Team, dass es immer hinter mir gestanden ist", sagte der 43-Jährige.

Schumacher sorgte nur eines. Angeblich hat er im Finish verbotener Weise unter Gelber Flagge DRS verwendet. Auch der Unfall zwischen Maldonado und Hamilton wurde nach dem Rennen untersucht. (APA, 24.6.2012)