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Der kleine Maulwurf Krtek ist Tscheche und hat mit den diversen EURO-Spionageaffären selbstverständlich absolut nichts zu tun.

Foto: Reuters

Danzig - Auch Joachim Löw gelingt nicht alles: Bei der Suche nach einem Maulwurf in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist der Bundestrainer bisher noch nicht erfolgreich gewesen. Auch vor dem EM-Viertelfinale gegen Griechenland war bereits Stunden vor dem Spiel die Aufstellung in diversen Medien veröffentlicht worden. Direkt aus der Mannschaft sollen die eigentlich geheimen Informationen aber nicht kommen.

"Das kann ich mir nicht genau erklären, woher das kommt. Die Spieler reden mit ihren Beratern, vielleicht gibt das da einer weiter", sagte Löw nach dem 4:2 in Danzig und fügte an: "Das ist nicht in meinem Sinne und nicht so gut, wenn die Karten so früh auf dem Tisch liegen."

Er habe das mannschaftsintern bereits "thematisiert. Es ist klar, dass die Spieler mit Bekannten telefonieren, sei es aus Freude oder Enttäuschung. Von den Spielern kommt das aber nicht, diese Rückversicherung habe ich. Es sind andere Kanäle, aber letztendlich nicht nachzuvollziehen."

Bereits am frühen Freitagnachmittag war publik geworden, dass Löw gegen die Griechen seine Offensive gleich auf drei Positionen verändern wird. Detailliert war berichtet worden, dass Mario Gomez, Lukas Podolski und Thomas Müller durch Miroslav Klose, André Schürrle und Marco Reus ersetzt werden.

Entsprechend betonte auch der griechische Trainer Fernando Santos, dass ihn die Umstellungen in der DFB-Auswahl nicht überrascht hätten: "Wir haben so etwas schon erwartet. Wir wussten es seit dem Morgen schon, dass es Wechsel geben würde. Löw wollte Frische reinbringen. Dies hatte aber keinen großen Einfluss auf das Spiel."

Schon beim EM-Auftakt der deutschen Elf gegen Portugal war frühzeitig bekannt geworden, dass Löw überraschend auf Mats Hummels und Gomez setzt, dafür Per Mertesacker und Klose draußen bleiben. Auch gegen die Niederlande war die Startelf Stunden vor Spielbeginn öffentlich. Als dann beim Spiel gegen die Dänen zum Vorrundenabschluss keine Details nach außen drangen, war vermutet worden, dass die Lücke geschlossen sei. Bis gegen die Griechen der Maulwurf wieder auftauchte...

Pikant ist dies auch vor dem Hintergrund, dass Löw um die Aufstellung immer wieder ein großes Geheimnis macht. Auch das Training läuft weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab. Am Trainingsplatz neben dem EM-Quartier "Dwor Oliwski" waren zuletzt sogar die Sichtschutzplanen erhöht worden, um ungebetene Zuschauer abzuhalten.

Auch bei Deutschlands möglicher Halbfinal-Kontrahent England wurde ein Maulwurf vorstellig - allerdings im Wortsinne. Das Tierchen, vermutlich Italiener, hatte sich auf dem Trainingsplatz der Briten in Krakau breitgemacht. Die Sicherheitskräfte machten sofort Jagd auf den Eindringling, der unter lautem Gelächter der Spieler und Offiziellen gestellt und außerhalb des Trainingsgeländes wieder in Freiheit entlassen wurde. (sid/red - 23.6. 2012)