Nairobi - Nach dreitägigen Verhandlungen hat die Übergangsregierung in Somalia am Freitag einen Verfassungsentwurf präsentiert. Der Text solle von einer Verfassunggebenden Versammlung bestätigt werden, deren Mitglieder im kommenden Monat gewählt werden sollten, teilte die Regierung mit. Danach sei eine Volksabstimmung geplant, für die noch kein Datum feststehe.

Die UN-Sondergesandte für Somalia, Augustine Mahiga, sprach von einem "kritischen Moment". Es sei der größte Schritt hin zum Ende des Übergangs, sagte Mahiga in Kenias Hauptstadt Nairobi. Das Mandat der Übergangsregierung, die seit dem Jahr 2004 im Amt ist, läuft zum 20. August aus.

An den Verhandlungen hatten neben Somalias Präsident Sharif Cheikh Ahmed und dem Ministerpräsident der Übergangsregierung, Abduweli Mohamed Ali, teilgenommen. Zudem nahmen Parlamentsvertreter und die Anführer der autonomen Regionen Galmudug und Puntland teil.

In Somalia gibt es seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Siad Barre im Jahr 1991 keine funktionierende Regierung mehr. Die radikalislamische Shebab-Miliz, die gegen die schwache Übergangsregierung kämpft, kontrolliert weite Teile des Zentrums und des Südens des Landes und verübt immer wieder Attentate. (APA, 22.6.2012)