Das iranische Frauennetzwerk und die Organisation "Stop the Bomb" machten Freitagnachmittag unter dem Motto "Liberty Street Party"  gegen das iranische Regime mobil. Mit Sängern, Tänzerinnen, DJs und zahlreichen Rednern sollten die Flanierer auf der Mariahilferstraße auf die menschenrechtlich bedenkliche Situation im Iran aufmerksam gemacht werden.

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Die Veranstalter erklärten sich solidarisch mit jenen Iranerinnen und Iranern, die vom Regime verfolgt werden. Darunter der in Deutschland lebende iranische Sänger Shahin Najafi und die im Pariser Exil lebende iranische Schauspielerin Golshifteh Farahani. 

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Im April hat der iranische Großayatollah Safi-Golpayegani eine Todesfatwa gegen den in Köln lebenden iranischen Sänger Shahin Najafi aufgrund eines von ihm komponierten Liedes ausgesprochen. Darin wäre der zehnte Imam beleidigt worden. Seither lebt Najafi unter Polizeischutz. In iranischen Medien wurde ein Kopfgeld von 100.000 Dollar auf ihn ausgesetzt und offen zur Ermordung des Sängers aufgerufen.

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Simone Dinah Hartmann von Stop the Bomb kritisierte die scheinheilige Haltung der österreichischen Politik, die zum Teil weiterhin Beziehungen zum Regime aufrechterhalte. So ist beispielsweise dieser Tage der ehemalige österreichische Verteidigungsminister Werner Fasslabend  mit dem iranischen Außenminister Salehi zusammengetroffen, der auch Leiter des iranischen Atomprogramms war. Für diesen hatte Fasselabend nur lobende Worte übrig: "Er sei ein hervorragender Diplomat und Politiker."

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Eine Sprecherin des iranischen Frauennetzwerkes prangerte in ihrer Rede die Situation der Frauen im Iran an und erwähnte nur einige der Diskriminierungen: Vor iranischen Gerichten zählt hat die Stimme eines Mannes doppelt so viel Gewicht, wie die einer Frau. Wenn eine Frau sich scheiden lässt, erhält sie keine Obsorge über ihre Kinder sondern nur ein Besuchsrecht. Einer Tochter steht nur halb so viel Erbe zu wie einem Sohn. Bei Ehebruch steht einer Frau der Tod durch Steinigung bevor.

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Auch das äußerliche Erscheinungsbild von Frauen wird vom iranischen Regime rigoros kontrolliert. So kommt es nicht von ungefähr, dass die iranische Schauspielerin Golshifteh Farahani einen Skandal auslöste, als sie sich für ein Video, das bei der Verleihung des französischen Filmpreises "Cesár" gezeigt wurde, entblöste. Seither wird ihr die Rückreise in ihr Heimatland verwehrt.

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Die Mariahilferstraße war am Nachmittag zwischen Gürtel und Schottenfeldgasse gesperrt.

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Zwischen den Redebeiträgen machte die Gruppe ExtravaDansa mit Bauchtanzeinlagen Stimmung. (red/derStandard.at, 22.6.2012)

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Die Veranstaltung wurde von Grünen, SPÖ, der ÖH und vielen anderen Gruppierungen unterstützt. (red/derStandard.at, 22.6.2012)

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