Über die Kehrseiten von Mail, Powerpoint & Co in Unternehmen ist in den vergangenen Jahren viel diskutiert worden: Sie stehlen Zeit, sie deformieren Manieren und das Denken. Gesetzliche Barrieren (wie in Deutschland diskutiert) werden da nichts ausrichten – gefragt sind Unternehmenskultur und Selbstmanagement.

Aber wir leben ja mit einem Phänomen, das noch viel tiefer in die Selbstbestimmung eingreift: die Outlook-Unkultur. Dort werden Termine "eingekippt" und schlagen dann im Mail auf. Man kann eigentlich nur " zusagen", weil "ablehnen" ein No-go ist. Zwischentöne gibt es nicht. Und: Outlook sucht permanent wie ein Schwarm hungriger Piranhas nach Zeitlücken im Kalender seiner wehrlosen Zeitopfer. Dagegen ist so eine kleine Mailwelle direkt ein Spaß. (Karin Bauer, DER STANDARD, 23./24.6.2012)