Mama macht SiegerInnen

"The hardest Job in the World is the best Job in the World. Thank you, Mom." So endet ein äußerst pathetischer Spot von Procter & Gamble. Als "Worldwide Partner" der Olympischen Spiele stellt der Spot von Procter & Gamble den Werdegang von OlympiasiegerInnen dar - weltweit. Doch egal wie groß die dargestellten finanziellen und kulturellen Unterschiede der angehenden SiegerInnen sind, eines haben sie alle gemeinsam: Letztendlich war es Mama, die die Erfolge zu verantworten hat. Sie hat immer Frühstück gemacht, das Kind zum Training gefahren, Wunden verbunden, getröstet und, und, und ...

Diese Botschaft erinnert stark an den Spruch "Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau", der in der Variante "Hinter jeder/jedem erfolgreichen SportlerIn ..." auch nicht besser wird. Übrigens: Wo sind die Väter? Können die nicht Frühstück machen, Wunden verbinden oder trösten? Laut Spot nicht, was seltsam ist, denn: Das ist doch der "der beste Job der Welt".

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Die Grillsaison beginnt 

Diese "superleichte" Gasflasche kann sogar das schlanke Mädchen stemmen - und sich dabei auch noch durchs Haar streichen. "Mein Idealgewicht" wird der jungen Frau angetextet. Sehr ausgefuchst, denn meint sie nun die Flasche oder ihre eigene Statur? Oder gar beides? Wir wissen es nicht, aber so oder so: Dafür gibt es eine Zitrone - so viel wissen wir.

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Einnässende Models

Die Marke Hervey Nickols möchte ihre schicke Kleidung mit einer nicht ganz so schicken Werbekampagne unter die Leute bringen. Die Models - unter den vier gesehenen Motiven ist auch ein Mann - haben trotz ihrer schönen Röcke, Hosen und Shorts eingenässt. Eine ziemlich erniedrigende Kampagne, mit der Hervey Nickols nicht das erste Mal unangenehm auffällt.

Ende letzten Jahres war ein Spot der Marke zu sehen, der Frauen in ihren Ausgehklamotten zeigt. In den frühen Morgenstunden wanken sie nach Hause. Verstört und verschämt ziehen und zupfen sie an ihren kurzen Rücken und tiefen Dekolletées - warum sie sich schämen, wissen wir nicht. Weil sie falsch angezogen waren? Falsch wofür? Vielleicht "zu sexy"?

Die letzte Einstellung des Spots zeigt eine adrett gekleidete Frau, kein tiefes Dekolleté, dafür auch keine Spur von Scham - sie kann auf ihrem morgendlichen Nachhauseweg dem Postboten selbstsicher in die Augen schauen. Für die einnässenden Models und nachträglich auch noch für die unappetitliche Anspielung auf "sichere" Kleidung, in der frau sich am nächsten Tag für nichts schämen muss, gibt es Zitronen.

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"Lieber Schatz" - wir hätte da eine Zitrone für dich

Diese Werbekampagne wurde aufgrund der vielen negativen Reaktionen zwar schon gestoppt, doch weil wir nicht so sind, gibt es trotzdem noch eine fette Zitrone. Die Lufthansa verschickte an Inhaber der Miles-and-More-Kreditkarten einen Brief. Ja, Inhaber - ganz ohne "Innen" -, denn angesprochen waren nur ihre männlichen, heterosexuellen Kunden.

Darin wendet sich eine imaginäre Geliebte, Gattin, Freundin an ihn und bittet mit süßlichem Ton um eine "Womans Special Partnerkarte". Mit den gesammelten Meilen könnten "wir" dann nach Paris, und ein "Vouge"-Abo ist auch noch dabei. Na bitte: Alles, was sich eine Frau wünscht.

Darüber muss kein Wort mehr verloren werden - uns bleibt daher nur noch ein Urteil in Form einer Zitrone. (beaha, dieStandard.at, 22.6.2012)

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Melange: Das Frauenbild der Lufthansa



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