Bild nicht mehr verfügbar.

Baltimores Erzbischof William Lori eröffnete die Protestwochen der Kirche.

Foto: AP/Semansky

Washington - In den USA mobilisiert die katholische Kirche ihre Gläubigen gegen die Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama. Unter dem Motto "Fortnight for Freedom" (14 Tage für Freiheit) wollen Pfarren, kirchliche Einrichtungen und Diözesen mit zahlreichen Veranstaltungen in den kommenden beiden Wochen den Schutz der Religionsfreiheit einfordern, wie Kathpress meldete. Hintergrund der Aktionswochen sind Pläne der US-Regierung, nach denen Arbeitgeber ihren Angestellten künftig kostenlosen Zugang zu Empfängnisverhütung und Sterilisation ermöglichen sollen. Dies soll auch für Unternehmen in kirchlicher Trägerschaft gelten. Bischöfe laufen seit Monaten gegen die Regelung Sturm.

Auftakt der "Fortnight for Freedom" war eine Messe mit Erzbischof William Lori am Donnerstagabend in Baltimore. Lori, der im März an die Spitze der ältesten Diözese der USA berufen wurde, ist zugleich Vorsitzender des "Ad-Hoc-Komitees für Religionsfreiheit" in der US-Bischofskonferenz. Die Kampagne endet am Unabhängigkeitstag am 4. Juli mit einem Gottesdienst im National Shrine in Washington. Der Feier steht Kardinal Donald Wuerl als Erzbischof der Hauptstadt vor, als Prediger tritt Erzbischof Charles Chaput von Philadelphia auf.

Mehrheit der Katholiken hat keine Bedenken

Die Mehrheit der US-Katholiken sieht nach einer Mitte Juni veröffentlichten Umfrage die Religionsfreiheit nicht in Gefahr. 57 Prozent verneinten nach Angaben des "Public Religion Research Institute" eine entsprechende Frage; eine Bedrohung dieses Grundrechts unter der aktuellen Regierung empfanden hingegen 38 Prozent. Diese Werte decken sich mit dem Bevölkerungsdurchschnitt.

Zwei Drittel der Katholiken (65 Prozent) befürworteten in der Umfrage die von Obama angestrebte Finanzierung von Familienplanung, wenn es sich um öffentliche Arbeitgeber handelt. Etwa 60 Prozent wünschen dies auch für soziale Dienstleister, Schulen, Krankenhäuser und mittelständische Privatfirmen. 47 Prozent der Katholiken wollen laut Umfrage diese Regelung auch auf kirchliche Institutionen angewendet sehen. (APA, 22.6.2012)