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Oberst Riad al-Asaad, Kommandant der "Freien Syrischen Armee".

Foto: AP

Amman - Ein syrisches Kampfflugzeug vom Typ MiG-21 ist am Donnerstag auf dem jordanischen Militärflughafen Mafrak gelandet, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. Syrische Oppositionelle hatten zuvor erklärt, der hochrangige Pilot sei desertiert und aus Syrien geflohen. Das syrische Staatsfernsehen meldete, der Kontakt zu einem Flugzeug sei bei einem Trainingseinsatz abgebrochen. Jordaniens Informationsminister Samih al-Maaytah bestätigte laut BBC den Vorfall. Der Pilot werde eingehend befragt. Er soll um politisches Asyl gebeten haben.

Die syrischen Regimegegner hatten König Abdullah II. von Jordanien gebeten, die Grenze für syrische Flüchtlinge geöffnet zu lassen. Seit einigen Wochen mehren sich Berichte über Oppositionelle und Flüchtlinge, denen die Einreise nach Jordanien verwehrt wird. Aus der Exil-Opposition heißt es dazu, die jordanischen Behörden, die bisher sehr kooperativ gewesen seien, fürchteten einen destabilisierenden Effekt durch die Ankunft von vielen Gegnern von Präsident Bashar al-Assad. Seit März 2011 sollen mehr als 120.000 Syrer in das Nachbarland geflohen sein. Nur etwa 25.000 von ihnen ließen sich nach Angaben des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) als Flüchtlinge registrieren.

Homs wird weiter beschossen

Die syrische Armee hat unterdessen am Donnerstag den Beschuss der Stadt Homs nach Angaben von Einwohnern ungeachtet einer Einigung auf eine Feuerpause fortgesetzt. Zuvor hatte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) erklärt, Regierungstruppen und Aufständische hätten einer vorübergehenden Waffenruhe zugestimmt, damit die Hilfsorganisation Hunderte von Bewohnern in Sicherheit bringen könne. Rettungsteams stünden bereit und warteten nur darauf, dass letzte Vorbereitungen abgeschlossen würden. Aus einem der Stadtbezirke, in den die Helfer fahren wollten, berichtete ein Einwohner, zu Tagesanbruch habe es noch schweren Beschuss gegeben. Später sei er aber abgeflaut.

Berichte über Absetzung von Rebellenchef dementiert

Offiziere der "Freien Syrischen Armee" der Aufständischen haben unterdessen Berichte dementiert, wonach sich ihr Kommandant, Oberst Riad al-Asaad, mit einem größeren Geldbetrag abgesetzt haben soll. Zwei Offiziere, die in einem Lager der syrischen Deserteure in der türkischen Provinz Hatay leben, sagten am Donnerstag auf Anfrage: "Er ist hier im Lager, wir haben heute noch mit ihm gesprochen." Libanesische Medien hatten am Vortag gemeldet, Asaad sei mit zwei Millionen US-Dollar nach Bulgarien verschwunden. Der Bericht hatte für einige Verunsicherung in Oppositionskreisen gesorgt. Asaad wird von den türkischen Behörden geschützt, was die syrische Führung massiv kritisiert. (APA/Reuters, 21.6.2012)