Turbo. Kompressor. Aufladung. Weniger Zylinder und Hubraum. Klar, die Zauberformel mit dem griffigen Terminus Downsizing hat etliche Argumente auf ihrer Seite, das mit dem Gewicht zum Beispiel (und, herstellerseitig, das mit Material- und Herstellungskosten).

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Andererseits, was jetzt Benziner betrifft und ungeachtet der Tatsache, dass solcherart ein Stück automobiler Kultur verlorengeht: Bei hohen Tempi fangen diese Motoren alle an zu saufen.

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Audi ist einer der wenigen Hersteller, die - zumindest beim Thema RS - (noch) einen anderen Weg geht, jenen, der dem klassischen Grundsatz folgt: Hubraum kann durch nichts ersetzt werden.

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Und so werkt im RS4 Avant ein 4,2-Liter-V8-Direkteinspritzer, der als Sauger mit Hochdrehzahlkonzept (bis 8500 Touren) konzipiert ist und dabei auf 450 PS kommt, und wer da jetzt Pfui sagt und unzeitgemäß, für den stehen etliche A4-Sparversionen bereit, der RS4 wohl nicht, auch von der Preisgebarung her, die diesen Kombi zusätzlich als eher elitär ausweist.

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"Nischenmodell", meint Audi folgerichtig, "unser neues Alpha-Tier", " sportlich-dynamische Speerspitze", "Rennsporttechnologie für die Straße" und, weil eben auch Kombi, "formschöner Sportwagen für 365 Tage im Jahr." Na bumm.

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Andererseits ist damit der Charakter dieses Rassegeräts recht gut umrissen, wie sich bei der Fahrpremiere am Red-Bull-Ring in Zeltweg erwies, dort, wo Audi erst vor kurzem, beim DTM-Wochenende, erfolgreich war.

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Am Kurs nur mit Maske

Gesichtsmaske überziehen also, Helm auf und raus auf die Rennstrecke, erst hinter einem Pacecar her zum Einprägen der Ideallinie, dann ein paar Runden in Eigenregie.

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Da röhrt der Hirsch im Auwald - obwohl, schon durch den Helm wahrnehmbar, und anschließend, bei Fortsetzung der Testfahrten durchs schöne Steirerland, rüber zur berühmten Benediktinerabtei Seckau etwa, auch freiohrig.

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Das klingt zwar noch nicht nach Schweigegelöbnis, aber fast schon dezent, es gibt sicher RS-Fans, die beim Motorsound einen Hauch mehr Brachialität erwarten würden.

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Ansonsten: Was für ein Gesamtpaket. Sportsitze: wie angegossen. (Optionale) Dynamiklenkung: wunderbar präzise - im Dynamik-Modus superdirekt übersetzt, 14:1. Kraftentfaltung: grandios.

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Dynamik: hecklastig ausgelegter Quattro bringt diese Macht und Kraft ebenso standesgemäß auf die Straße wie das Sportfahrwerk, und der Connaisseur ordert dazu noch ein Sportdifferenzial, das die Kräfte aktiv zwischen den Rädern der Hinterachse verteilt. Schaltung: 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe statt der bisherigen 6-Gang-Schaltung, ein Genuss, das geht klack-klack.

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Bremsen: verzögern kongenial zum Beschleunigungspotenzial des V8, der übrigens in Raab in Ungarn in Handarbeit gefertigt wird, und selbstverständlich enthält die Extra-Liste auch eine Keramikbremse, die zum Preis eines Dacia Sandero erhältlich ist, konkret für 8395 €.

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Es hinterließ der RS4 also den Eindruck, er beherrsche souverän alle fahrdynamischen Aggregatzustände, von Katapult bis Gleiten.

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Und das Design? Dank charakterisitischer Kotflügelverbreiterung sogar mit einem Hauch von Ur-Quattro. Weil Kombi, ist er auch noch praktisch.

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Ja, und der Verbrauch? Ganz nach Gaspedalverhalten. Aber niemals unter zehn Liter. Angemessen? Allemal. (Andreas Stockinger, AutoMobil, DER STANDARD, 22.6.2012)

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Link: Audi; Service: Audi Gebrauchtwagen; Gratis Gebrauchtwagen inserieren  auf derStandard.at/AutoMobil

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