Rio de Janeiro - Der Regenwald am Amazonas und der Sumatra-Tiger zum Spottpreis: Die britische Organisation Mouvement hat am Mittwoch den Planeten samt seiner gefährdeten Arten auf Ebay zum Verkauf angeboten und damit gegen die "Vermarktung" der Natur auf dem UN-Gipfel in Rio de Janeiro protestiert. Das Online-Auktionshaus nahm das Angebot kurz nach Erscheinen aber wieder heraus, erklärte Mouvement in Rio.

Zu dem Tiger schrieb der "Verkäufer" etwa: "Da es eine vom Aussterben bedrohte Rasse ist, lohnt es sich, zu investieren. Er behält seinen Wert, verpassen Sie diese fabelhafte Chance nicht!"

Den Regenwald am Amazonas bot die Organisation für globale Entwicklung für ganze 1,50 Dollar an. Zum "Verkauf" standen auch ganze Ozeane und Seen. "Indem wir Naturgebiete verkaufen, folgen wir nur dem britischen Standpunkt", erklärte Kirsty Wright, "nämlich, dass ihr Wert messbar sei, dass man sie besitzen und damit spekulieren und sie letztlich verkaufen könne".

Lkw-Fahrer streiken in Argentinien

Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner brach währenddessen am Mittwoch ihren Besuch beim Umweltgipfel vorzeitig ab und flog noch am Eröffnungstag wieder zurück nach Buenos Aires, meldete die Nachrichtenagentur dyn. Dort droht ein Streik der Tanklaster-Fahrer die Benzin- und Gasversorgung im ganzen Land lahmzulegen.

Mehrere hundert streikende Lkw-Fahrer blockierten am Mittwochabend eine Raffinerie im Westen der argentinischen Hauptstadt und verhinderten, dass Lastwagen mit Treibstoff herausfahren konnten. Zahlreiche Polizisten versuchten, die Demonstranten vom Tor der Anlage zurückzudrängen. Die Lastwagenfahrer fordern eine Gehaltserhöhung von 30 Prozent. Die Unternehmer haben 21 Prozent angeboten, bei einer geschätzten Jahresinflation von rund 24 Prozent. Die Gewerkschaft kündigte an, den Streik noch auszuweiten.

Demonstrationen in Rio

Im Zentrum von Rio demonstrierten am Mittwoch tausende Aktivisten mit Trommeln, Spruchbändern und Flaggen für einen radikalen Umbau der Weltwirtschaft demonstriert. Am Rande des UN-Nachhaltigkeitsgipfels, der am selben Tag in der brasilianischen Metropole eröffnet worden war, setzten sie mit ihrem "Globalen Marsch" ein Zeichen zur Rettung des Planeten.

In Rio hatte am Mittwoch der UN-Nachhaltigkeitsgipfel begonnen. Die dort diskutierte "grüne Wirtschaft" bezeichnete Mouvement als Versuch der reichen Länder, "die Natur zu privatisieren". (APA, 21.6.2012)