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Kinder und Facebook - ein heikles Thema.

Foto: AP

Ein Vorfall an einer deutschen Schule könnte Anstoß für eine umfassende Diskussion sein, ob Eltern Fotos ihrer Kinder im Internet veröffentlichen sollten. An der Schule in Braunlage wurden sechs Schüler von einer Schulveranstaltung ausgeschlossen, da die Eltern der Veröffentlichung von Fotos auf Facebook nicht zustimmen wollten, berichtet die Goslarsche Zeitung.

Empörung bei Datenschützern

Grundsätzlich entscheiden Eltern, ob Bilder ihrer Kinder veröffentlicht werden dürfen. Dass die Kinder einfach vom Unterricht ausgeschlossen wurden, sorgt für Empörung. Gegenüber Golem kritisiert der schleswig-holsteinische Landesdatenschützer Thilo Weichert: "Als Datenschützer allgemein und bürgerrechtlich bewusster Mensch kann ich das Verhalten nicht nur aus rechtlicher, sondern vor allem aus pädagogischer Sicht nur kritisieren: Die zwangsweise Animation von Kindern, ein Medium zu nutzen, das für diese weder rechtlich vorgesehen und erlaubt noch geeignet ist, müsste meines Erachtens nicht nur öffentlich kritisiert, sondern aufsichtlich gerügt werden."

Protestgruppe auf Facebook

Ob Kinderfotos überhaupt auf der Plattform veröffentlicht werden sollten, darüber scheiden sich die Geister. Mit "Keine Kinderfotos im Social Web" wurde bereits eine Facebook-Gruppe gegründet, die dagegen eintritt. Eltern sollten die Privatsphäre ihrer Kinder schützen und respektieren, heißt es. Dennoch posten zahlreiche User teils sehr intime Einblicke in ihr Familienleben. (red, derStandard.at, 20.6.2012)