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Microsoft bringt einen eigenen Tablet-Computer auf den Markt. Dies gab das Unternehmen am Montag bekannt.

Das Gerät heißt "Surface", ist 9,33 Millimeter dick und verfügt über ein 10-Zoll-Display. Das Tablet wird vom neuen Microsoft-Betriebssystem Windows 8 betrieben. Der Schutz des Gerätes, den man über das Display legen kann, ist gleichzeitig eine Tastatur.

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"Wir glauben, dass die Interaktion von Mensch und Maschine besser wird, wenn man Hardware und Software gemeinsam berücksichtigt", sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer zu Beginn der Präsentation.

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Microsoft will die Vormachtstellung des iPad von Apple brechen. Der weltgrößte Software-Konzern steigt dazu selbst ins boomende Geschäft mit Tablet-Computern ein. Microsoft-Chef Steve Ballmer stellte die eigenen schlanken und leichten Rechner mit Namen Surface am Montag in Los Angeles vor. "Der Surface ist ein PC. Der Surface ist ein Tablet. Und der Surface ist etwas ganz neues."

Etwa so groß wie ein iPad

Die Microsoft-Tablets sind etwa so groß wie ein iPad, besitzen aber einen breiteren 16:9-Bildschirm von 10,6 Zoll (26,9 cm) sowie einen USB-Anschluss und einen Einschub für MicroSD-Speicherkarten. Auffälligste Besonderheit ist jedoch der abnehmbare Schutzumschlag für den Bildschirm, der sich aufgeklappt als vollwertige Tastatur samt Touchpad entpuppt. Dazu verfügen die Surface-Computer über einen eingebauten Ständer.

Zwei Varianten

Es gibt zwei Surface-Typen: Das leistungsstärkere und dickere (13,5mm / 903 Gramm) Gerät läuft mit dem für PC-Prozessoren entwickelten Betriebssystem Windows 8, und nutzt entsprechend eine aktuelle Core i5 CPU von Intel. Der dünnere und leichtere Bruder mit dem für die mobilen ARM-Prozessoren optimierten Ableger Windows RT, setzt - wie viele aktuelle Android-Tablets - einen NVidia Tegra 3 Chip ein. Mit einem Gewicht von 676 Gramm und einer Dicke von 9,3 Millimetern liegt die RT-Variante auf Augenhöhe mit der dritten iPad-Generation.

Bildschirm

Zur exakten Bildschirmauflösung der beiden Geräte schweigt sich Microsoft bisher offiziell aus, Ballmer erwähnt lediglich vage, dass sie hoch genug sein solle, damit keine individuellen Pixel mehr erkennbar sein sollen. Unbestätigten Berichten zufolge soll es aber "HD" (also wohl 1366x768 Pixel) für die RT- und "Full HD" (1920x1080 Pixel) für die Pro-Variante geben. Beide Displays sind mit Gorilla-Glas ausgestattet, um die Chance einer Beschädigung zu minimieren.

Bei einem Blick auf die bisher veröffentlichten Spezifikationen zeigt sich dann noch der eine oder andere Unterschied zwischen den beiden Modellen: Bei der RT-Variante gibt es einen microSDHC-Slot, USB 2.0, einen MicroHD-Video-Anschluss und einen Akku mit 31,5 Wh. Die Pro-Variante bietet hingegen microSDXC, USB 3.0, einen Mini-Displayport-Anschluss und 42 Wh. Das Surface RT soll es in Varianten mit 32 und 64 GByte geben, das Pro mit 64 und 128 GByte.

Marktchancen

Apples iPad ist das Maß der Dinge auf dem stark wachsenden Tablet-Markt. Der Marktforscher IDC geht davon aus, dass heuer 107,4 Millionen Tablet-Computer verkauft werden und davon 62,5 Prozent aus dem Hause Apple stammen werden. Der Großteil der restlichen Geräte läuft mit dem Betriebssystem Android von Google. Microsoft muss praktisch bei Null anfangen.

Nun versucht Microsoft, auf den fahren Zug aufzuspringen

Dabei hatte der Windows- und Office-Konzern schon vor mehr als einem Jahrzehnt die Idee zum Tablet-Computer vorangetrieben. Der Erfolg blieb aber aus, auch wegen technischer Macken. Erst Apple gelang es mit dem ersten iPad vor zwei Jahren, den totgeglaubten Markt zu beleben. Nun versucht Microsoft, auf den fahren Zug aufzuspringen.

Tradition als Hardware-Hersteller

Konzernchef Ballmer verwies darauf, dass Microsoft eine Tradition als Hardware-Hersteller habe. Der Software-Riese verkauft schon seit geraumer Zeit PC-Zubehör wie Mäuse, Tastaturen oder Webcams und ist erfolgreich mit seiner Spielekonsole Xbox.

Microsoft macht seinen wichtigsten Kunden - den PC-Herstellern - direkte Konkurrenz

Allerdings macht Microsoft mit den Surface-Tablets nun ausgerechnet seinen wichtigsten Kunden - den PC-Herstellern - direkte Konkurrenz. Konzerne wie Asus planen längst eigene Windows-Tablets.

Preise und Erscheinungsdatum noch nicht bekannt

Genaue Preise und ein Erscheinungsdatum für seine Tablet-Computer nannte Microsoft noch nicht. Der Konzern verriet nur, dass die kleinere Surface-Variante zusammen mit der finalen Version von Windows 8 erscheinen soll. Das dürfte im Herbst sein.  Der leistungsstärkere Surface-Typ mit Intel-PC-Prozessor folgt drei Monate später.

Annäherung

Den Preis umreißt man laut US-Medienberichten vage mit dem Hinweis, dass sich das Surface RT in dieser Hinsicht auf dem Niveau anderer Windows-8-Tablets bewegen soll, die Pro-Ausgabe hingegen preislich eher im Bereich von Ultrabooks liegen wird.  (APA/red, 19.06.2012)