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Ein Großaufgebot der Feuerwehr war Montagabend im Pötzleinsdorfer Schlosspark im Einsatz.

Foto: APA/Hochmuth

Wien - Ein Wirtschaftsgebäude ist am späten Montagabend im Wiener Schlosspark Pötzleinsdorf abgebrannt. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers wurden die Löschkräfte um 21.40 Uhr alarmiert. Als sie zum Einsatzort in Währing anrückten, stand der sogenannte Heustadel in Vollbrand. Gegen 23.20 Uhr gab die Feuerwehr "bis auf einige wenige Glutnester Brand aus".

Für die Löschkräfte ging es vor allem darum, ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude zu verhindern. In dem Areal befinden sich mehrere Hütten in engerem Umkreis. Die Ursache des Feuers ist bisher noch völlig unklar.

Tiere im Feuer verendet

Die Feuerwehr löste Alarmstufe zwei aus. Insgesamt standen 80 bis 90 Mann im Einsatz. Darunter befand sich auch der Atemschutztrupp der Wiener Feuerwehr. In dem Park befindet sich auch ein sehr beliebter Streichelzoo. "Wir haben 25 Tiere gerettet - vor allem Schafe, ein paar Schweine und einen Papagei", sagte der Feuerwehrsprecher. Für 14 Tiere des Streichelzoos, darunter Schweine, Kaninchen und Papageien, kam jedoch jede Hilfe zu spät.

"Die Kollegen, die mit den Tieren gearbeitet haben, sind am Boden zerstört. Für sie ist es, wie wenn man sein eigenes Haustier verliert", berichtete Joachim Chen vom Wiener Stadtgartenamt. Die geretteten Tiere können vorläufig im Outdoor-Gehege oder im Zoologischen Garten in Hirschstetten untergebracht werden. Es gäbe genug Platz für die Tiere, bis das Stadtgartenamt die Frage des Wiederaufbaus geklärt hat, so Chen. Zur Rettung der Tiere wurden unmittelbar nach dem Brandalarm auch nottierärztliche Einrichtungen verständigt.

Beliebtes Ausflugsziel

Der Schlosspark Pötzleinsdorf ist eines der beliebtesten Ausflugsziele des 18. Wiener Gemeindebezirks. Ab 1801 legte ihn Konrad Rosenthal im Auftrag des Bankiers Johann Heinrich Geymüller an, der das Schloss Pötzleinsdorf vier Jahre zuvor erworben hatte, wie auf der Homepage der Wiener Stadtgärten zu lesen ist, die jetzt für die Pflege des Parks zuständig sind. Rosenthal, Kunstgärtner des Fürsten Rasumofsky, legte Teiche an, pflanzte Bäume und exotische Gewächse. So verwandelte er den Park in einen Landschaftsgarten englischen Stils.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände durch Bomben beschädigt. 1949 wurde die Parkanlage, mittlerweile im Besitz der Gemeinde Wien, wiedereröffnet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Von den romantischen Einbauten im Park - Lusthäuser, Vogelhäuser, Belustigungsplätze und eine Badegrotte - sind einige bis heute erhalten. Besonders beliebt sind die Sport-, Spiel- und Liegewiese sowie der kleine Streichelzoo. (APA/red, 19.6.2012)