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Ist der Sprung ins kühle Nass nicht möglich, bringen kalte Wickel, eine kühle Dusche, das Eintauchen der Unterarme in kaltes Wasser oder ein Fußbad Abkühlung.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Am Montagnachmittag wurden im niederösterreichischen Bad Deutsch-Altenburg 34,3 Grad gemessen. Insgesamt registrierten mehr als 20 Messstationen im Bundesgebiet über 33 Grad. Bis Mitte der Woche soll es noch heißer werden.

Rettungseinsätze wegen Hitzekollaps oder Kreislaufproblemen gab es österreichweit bisher wenige, allein in Kärnten verzeichnete das Rote Kreuz seit Freitag rund zehn Prozent mehr Patienten. Einige wenige Fälle von Dehydration wurden aus dem Burgenland gemeldet. In den restlichen Bundesländern registrierten die zuständigen Einsatzkräfte und Spitäler keinerlei diesbezüglichen Zuwachsraten.

Dennoch warnt der Wiener Gesundheitsdienst vor dem sorglosen Umgang mit der Hitze und hat einen Katalog gegen die unangenehmen Folgen einer Überhitzung zusammen gestellt:

  • Wenn möglich die heiße Mittagssonne meiden und im Schatten oder in kühlen Räumen bleiben.
  • Anstrengende Tätigkeiten in die kühleren Tageszeiten verlegen.
  • Helle, luftig-weit geschnittene Kleidung aus Naturstoffen tragen. Eine gute Sonnenbrille soll immer dabei sein.
  • Kopf- und Nackenbereich mit einer Kopfbedeckung vor direkter Sonneneinstrahlung mit einer Kappe, einem breitkrempigen Sonnenhut oder Schirm schützen.
  • Die durch das Schwitzen verlorene Flüssigkeit und Mineralstoffe müssen durch richtiges Trinken und geeignete Kost ersetzt werden. Deshalb mindestens zwei bis drei Liter täglich trinken, bei körperlicher Anstrengung auch mehr. Das Trinken sollte regelmäßig erfolgen, auch wenn man keinen Durst hat. Als Durstlöscher eignen sich idealerweise stilles oder kohlensäurearmes Mineralwasser, aber auch ungesüßte Kräuter- und Früchtetees oder verdünnte Frucht-und Gemüsesäfte. Alkohol, eiskalte, stark gezuckerte und koffeinhaltige Getränke gilt es zu vermeiden, weil sie dem Körper Wasser entziehen.
  • Auf fette oder süße Speisen verzichten. Leichte Kost mit möglichst hohem Wassergehalt in mehreren kleineren Portionen belastet den Kreislauf weniger: Obst, Gemüse, Salate, Milchprodukte, Fisch und mageres Fleisch.
  • Kalte Wickel, eine kühle Dusche, Eintauchen der Unterarme in kaltes Wasser oder ein Fußbad bringen Abkühlung in den eigenen vier Wänden oder im Büro.
  • Das Auto möglichst im Schatten parken. Sonnenrollos oder Sonnenschutzblenden verwenden. Der Aufenthalt in einem parkenden Auto bei Hitze muss unterbleiben, es wird bei verschlossenen Fenstern und Türen binnen weniger Minuten zum gefährlichen Backofen. Das  ist besonders bei Säuglingen, Kleinkindern und Tieren zu beachten.
  • Beim Autofahren das Gebläse auf Durchlüftung stellen oder die Klimaanlage verwenden, aber nicht zu stark herabkühlen, sonst wird beim Aussteigen der Kreislauf belastet. Bei längeren Autofahrten mehr Pausen einlegen und ausreichend trinken.
  • Die Wohnräume bevorzugt zu den kühleren Tageszeiten lüften, danach die Fenster schließen und mit einem Vorhang, Rollo etc. verdunkeln. So bleiben die Räume eine Weile angenehm kühl. Wenn keine Klimaanlage vorhanden ist, verrichtet ein Ventilator gute Dienste.
  • Räume mit Gaskombithermen oder Gasdurchlauferhitzer müssen ständig großzügig belüftet werden, weil es bei hohen Außentemperaturen zu Abzugsstörungen der Abgase kommen kann. Während des Betriebs für eine ständige ausreichende Belüftung sorgen und die Geräte regelmäßig durch Fachkräfte warten lassen.

"Wichtig ist es weiters, auf die Signale des Körpers zu hören, sagt Wolfgang Schreiber, Chefarzt des Österreichischen Roten Kreuzes. "Wenn der Mund trocken wird, ein Gefühl von Schlappheit einsetzt, Kopfschmerzen, Schwindel oder Krämpfe in Armen oder Beinen auftreten, sollte man in den Schatten gehen, sich hinlegen, die Beine hoch lagern und Wasser trinken." Verschlimmert sich der Zustand, gilt es unter der Telefonnummer 144 die Rettung zu verständigen. (red, derStandard.at, 19.6.2012)