Bild nicht mehr verfügbar.

Klein aber Wirkungsvoll war die Meldung im Teletext.

Foto: Jens Wolf/APA

Die Nachricht aus dem Teletext machte auch gleich auf Facebook (wo sonst?) die Runde: "Wikinger auf Nashorn unterwegs" lautete der Titel, und das machte natürlich neugierig. Die Geschichte hielt, was der Titel versprach: In den USA sei ein 23-jähriger Mann, offenbar geistig verwirrt, auf einem Nashorn geritten - als Wikinger verkleidet. Der Mann habe es auf Autos der Marke Mercedes abgesehen, die er mithilfe des Nashorns plattmachte.

"Nieder mit dem Kapitalismus" habe er geschrien und "Widerliches Imperialistenpack". Letzter Satz dieser vermeintlichen Nachricht: "Aus welchem Zoo er das Tier entwendet hatte, ist unbekannt." Vermutlich aus keinem, könnte man annehmen, denn diese Geschichte ist zu unglaublich, um auch nur ansatzweise wahr zu sein. Einen Screenshot dieser Teletext-Seite gibt es aber tatsächlich, und er wird heftig auf Facebook geteilt, also weitergeleitet.

Schnelle Recherche: In den USA selbst weiß man nichts von einem Wikinger auf einem Nashorn, das müsste sich dort doch auch ein bisschen herumgesprochen haben. Und die Meldung erschien auf den Teletext-Seiten von Comedy Central.

Dennoch wurde und wird die Nachricht heftig diskutiert, ein paar wundern sich, viele freuen sich, manche sind geistreich. Da werden ja auch etliche Fantasien angeregt: Nashorn reiten, als Wikinger verkleiden, Mercedes zerstören, da ist für viele etwas drin, auch die Kombination ist ganz gut. Thomas aus Wien sinniert: "To-dos für heute: Socken stopfen, Nashorn entwenden, Mercedes niederwalzen und Oma anrufen." Gutes Programm. (Michael Völker, AutoMobil, DER STANDARD, 15.6.2012)