Wem gefällt, was er sieht, kann es gleich nachbestellen.

Foto: Hersteller

Es war einmal, und es war einmal schön: das Warten auf den Briefträger. Meist sind es heute nur noch Rechnungen, Reklame oder Polizeistrafen, die im Postkasten landen.

Glossybox will das ändern: Für monatlich 15 Euro (inkl. Versand) gibt es ein Überraschungspaket mit Kosmetikprodukten. Cremen im Miniformat, Nagellacke in Probiergröße, Reisewimperntusche - insgesamt fünf Stück samt Informationsbroschüre. Hinter der Idee stehen Charles von Abercron und Brigitte Wittekind, beide mit einschlägigen Erfahrungen im Internetverkauf. 

Image in Reisegröße

Glossybox folgt dem US-Vorbild Birchbox, das in Amerika ein sensationeller Erfolg war und nun auch in hiesigen Breiten wiederholt werden soll. Die Geschäftsidee: Kosmetikfirmen überlassen Glossybox Proben (die dank Vorreiter Kiehl's mitunter gar nicht so klein ausfallen, jedenfalls als praktische Reisegröße durchgehen), die dann liebevoll in schwarzem Seidenpapier mit Schleife in eine pudrig rosa Schachtel verpackt werden.

Insofern ist das also ein Marketing-Tool, das Reichweite, Image und Umsatz der Hersteller steigern soll. Denn wem das Pröbchen gefällt, kann mit beigelegter Liste gleich nachbestellen. Wer sich dann auch noch Zeit für den Fragebogen nimmt, kann den Inhalt auf sich zuschneidern, so wird es jedenfalls versprochen.

Die beliebtesten Glossybox-Inhalte seit Bestehen, also seit gut sechs Monaten in Österreich: Nagellack von Essie, Haarpflege von Kérastase und Mini-Wimperntusche von Clinique. Oft waren auch weniger bekannte Marken mit an Bord. Nicht alles gefällt jedem, aber genau das sollen Kosmetik-Aficionados ja selbst herausfinden. Seit kurzem gibt es eine Young-Box für Teenies. (Karin Pollack, Rondo, DER STANDARD, 15.06.2012)