Nach einer Wartezeit von 27 Jahren hat sich der Traum eines Bangladeschers erfüllt: ein eigener Telefonanschluss. Seit Samstag kann der inzwischen 60 Jahre alte Mohammad Ismail von seiner Wohnung aus telefonieren, wie die Tageszeitung "Manabzamin" am Montag berichtete.

Ismail hatte den Anschluss im Mai 1976 beantragt und die Anschlussgebühr bezahlt. Sein Antrag ging jedoch bei der staatlichen Telefongesellschaft verloren, und seine zahlreiche Beschwerden in den Folgejahren blieben erfolglos.

"Ich bin so glücklich, aber ich bin auch traurig"

"Manabzamin" hatte erstmals in der vergangenen Woche über Ismails Schicksal berichtet. Daraufhin tauchte dessen Antrag nach Angaben der Telefongesellschaft wieder auf, und der Anschluss wurde am Samstag verlegt. Als Entschädigung erhielt der Rentner einen kostenlosen Telefonapparat. Die Verbindung früher herzustellen, sei aus technischen Gründen nicht möglich gewesen, hieß es zur Begründung.

"Ich bin so glücklich, aber ich bin auch traurig", sagte Ismail. "Als ich den Antrag gestellt habe, war ich ein junger Mann von 33 Jahren und habe von meinem eigenen Telefon geträumt. Jetzt sind diese Träume vorbei. Jetzt werden meine Kinder das Telefon benutzen." In Bangladesch haben nur weniger als zehn Prozent der 130 Millionen Einwohner einen eigenen Telefonanschluss.