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Foto: REUTERS/Mihai Vasile/Four Paws

Kiew - Brutal soll er neun Straßenhunde gequält und getötet haben: Ein 19-jähriger Student in der Ukraine muss nun für vier Jahre hinter Gitter. Ein Kumpel, der Videos der grausamen Taten ins Internet gestellt hatte, wurde zu drei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, wie Medien aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew berichteten. Tierschützer gehen von deutlich mehr Bluttaten aus.

Ukraine will Kritiker besänftigen

Nach Ansicht von Prozessbeobachtern will die Ex-Sowjetrepublik mit dem harten Urteil lautstarke Kritiker vor allem in Westeuropa besänftigen. Das Co-Gastgeberland der Fußball-Europameisterschaft war im Vorfeld des Turniers wegen staatlich organisierter Tötungen von Streunern scharf angegriffen worden.

Der Verurteilte zeigte zwar Reue. Doch der Richter rechnete ihm nur erheblichen Alkoholeinfluss als mildernden Umstand an. Vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten mehrere Tierschützer für ein hartes Urteil. Die Staatsanwaltschaft hatte mit fünf Jahren Haft die Höchststrafe gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 

Kastration von Streunern

"Wir hoffen, dass das Urteil abschreckende Wirkung zeigt", sagte Tierarzt Amir Khalil von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Denn es handle sich nicht um Einzeltäter, ergänzt er: "Hundetötungen werden sogar im Internet als eine Art Sport organisiert."

Khalil führt seit April in der Ukraine ein großes Kastrationsprojekt von Streunerhunden durch. Vier Pfoten hofft, dass mit dieser Methode die Hundepopulation nachhaltig und auf humane Weise kontrolliert werden kann. (red/APA, 13.6.2012)