Madrid - Die regierenden Konservativen haben in Spanien die Einsetzung einer Untersuchungskommission zur Finanzkrise und zur Krisenbank Bankia abgelehnt. Bei der Abstimmung im Parlament am Dienstag erhielt ein entsprechender Antrag der linken Opposition 139 Stimmen, verfehlte jedoch die nötige Mehrheit, da 175 Abgeordnete der konservativen Partido Popular (PP) dagegen votierten. Die PP-Abgeordnete Maria Arenales Serrano betonte dennoch, ihre Partei teile das Ziel, Transparenz zu schaffen.

Der Vorsitzende der oppositionellen Izquierda Unida, Cayo Lara, dessen Partei den Antrag zur Einsetzung des Untersuchungsausschuss eingebracht hatte, betonte während der Debatte die Notwendigkeit von Ermittlungen zur "Betrugskrise", in die seiner Ansicht nach Banken und Immobilienfirmen verwickelt sind. Seiner Ansicht nach stand diese Krise am Ursprung der Immobilienblase, deren Platzen 2008 das Land in eine tiefe Wirtschaftskrise stürzte.

Petition unterzeichnet

In Spanien fordern immer mehr Menschen eine Untersuchung zu möglichen Betrugsfällen im Immobiliensektor. So unterzeichneten fast 135.000 Menschen eine Petition für die Einsetzung einer parlamentarischen Untersuchungskommission, die am Dienstag an Regierungschef Mariano Rajoy geschickt wurde.

Rajoy soll am Mittwoch vor dem Parlament zur Rettung der Banken befragt werden. Die staatliche Unterstützung des angeschlagenen Bankhauses Bankia mit 23,5 Milliarden Euro zwang Madrid am Samstag, Hilfen der Eurozone zu beantragen. (APA, 13.6.2012)