Die Lufthansa hat die negativen Schlagzeilen derzeit offenbar gepachtet: Der Vielflieger Tobias Eggendorfer, der die Lufthansa bisher erfolgreich wegen der nicht ausreichend kommunizierten Kürzung von Flugmeilen geklagt hat, machte eine neue Entdeckung: Die Lufthansa bewirbt aktuell die Miles&More-Kreditkarte, allerdings nicht für Vielflieger, sondern für Zahnärzte. Die sollen damit den Zahnersatz für ihre Patienten beim Miles&More-Partner Protilab (ein Großlabor das in Asien fertigt) kaufen, dafür gibt es die üblichen Umsatzmeilen und ab 50.000 Euro Jahresumsatz die Karte kostenlos.

Der Haken: Zahnärzte müssen gewährte Skonti und Rabatte bei Zahnersatzleistungen an den Patienten weitergeben. Denn laut Gesetz ist es dem Zahnarzt nicht gestattet, eine Vergütung für sich anzunehmen.

Das Problem: Wie verrechnet der Zahnarzt nun die erhaltenen Meilen gegenüber dem Patienten? Der Vizepräsident der deutschen Bundeszahnärztekammer, Dietmar Oesterreich, rät, für Dentallabor-Leistungen nicht die Miles&More-Kreditkarte zu nutzen. Gründlich, wie die Deutschen nun einmal sind, gibt die Lufthansa auf ihrer Webseite einen Beispielrechner, mit dessen Hilfe jeder Zahnarzt schnell abschätzen kann, wann für ihn ein Round-The-World-Flug über Meilen bezahlbar ist. (cr, DER STANDARD; 13.6.2012)