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Die griechischen Reedereien gehören zu den wenigen profitablen Branchen der Volkswirtschaft. Der Fiskus sieht davon kaum etwas.

Foto: EPA/ORESTIS PANAGIOTOU

Die griechische Reedereibranche macht laut einem Bericht der Athener Zeitung "Kathimerini" gegen eine mögliche Besteuerung ihrer Einkünfte mobil. Der Linkspolitiker Alexis Tsipras, dessen Bündnis SYRIZA gute Aussichten auf einen Sieg bei der Wahl am Sonntag hat, deutete bei einer Wahlkampfveranstaltung am 1. Juni an, dass seine Partei ein Ende der Ausnahmeregelung für Reeder plane.

Seit 1967 erspart der griechische Fiskus den heute 762 Reedern mit 3.325 Schiffen die Steuer auf Gewinne aus internationalen Geschäften. 175 Milliarden Dollar sollen dem Staat so im Lauf der vergangenen zehn Jahren entgangen sein. Einige der größten Unternehmer drohen nun mit einer Abwanderung ins Ausland, sollte Tsipras seine Pläne in die Tat umsetzen. "Wir können unsere Zentralen überall auf der Welt haben, so dass dem griechischen Staat ein paar Prozent des Bruttoinlandsprodukts verloren gehen würden", wurde Georgios Economou von der Reederei DryShips zitiert.

Michael Bodouroglou von Paragon Shipping sagte der Zeitung, die griechischen Reeder seien gerade deshalb so erfolgreich, weil sich der Staat nicht in ihre Geschäfte einmische. Fast die Hälfte der EU-Handelsflotte steht in griechischem Besitz, die Reederei gehört zu den wenigen Branchen, in denen griechische Unternehmen global wettbewerbsfähig sind. 200.000 Arbeitsplätze in Griechenland sind direkt oder indirekt von den Reedern abhängig. (flon, derStandard.at, 12.6.2012)