Bei der Zahl für den neu vorgeschlagenen Fehlercode hat man sich augenscheinlich von "Fahrenheit 451" inspirieren lassen.

Grafik: Vineyard Films

Ob es die Internetgemeinde will oder nicht - Netzsperren scheinen sich zu einer Realität des Webs zu entwickeln. So werden etwa mittlerweile in mehreren Ländern per Gerichtsbeschluss die Provider zur Blockade der Bittorrent-Seite "The Pirate Bay" gezwungen. Wird eine auf diese Weise gesperrt Seite aufgerufen, kommt üblicherweise eine Fehlermeldung, die allerdings meist recht nichtssagend bzw. gar nicht für diesen Zweck gedacht ist.

Legal Reasons

XML-Erfinder und Google-Angestellter Tim Bray schlägt deswegen einen neuen Code für das HTTP-Protokoll vor: Künftig sollten solche Zensurmaßnahmen mit dem Code 451 "Unavailable for legal reasons" gekennzeichnet - und somit auch transparent gemacht werden. Die Spezifikation sieht dabei auch die Angabe eines Grundes für die Blockade vor, was allerdings nicht bindend ist.

Abkehr

Der Vorschlag ist aus der Erkenntnis entstanden, dass einige Provider mittlerweile den Error-Code 403 "Forbidden" für Seitensperren verwenden. Dieser ist hier aber nicht korrekt, da er für Situationen gedacht ist, in denen der Server die Anfrage verstanden hat, sie aber nicht ausführen will. Im Zensurfall erreicht die Anfrage den Server hingegen nie.

451

Die Wahl des Nummerncodes 451 dürfte dabei wohl kaum ein Zufall sein, erinnert er doch an den dystopischen Roman "Fahrenheit 451" des kürzlich verstorbenen Autors Ray Bradbury. Bray dankt dann auch Bradbury in den Kommentaren. (apo, derStandard.at, 12.06.12)