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Wo ist er?

Foto: REUTERS/Gleb Garanich

Da ist er: Schewtschenko (unten) sorgte mit einem Doppelpack für beste Stimmung im Gastgeberland.

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Kiew - Die Vorfreude war groß. Schließlich schmückt die Ukraine erstmals eine EM-Endrunde, was der Rolle als Co-Gastgeber geschuldet ist. Die Generalproben mißrieten, es setzte ein 2:3 gegen Österreich, das aus dem selben Grund vor vier Jahren bei der EM wirken hatte dürfen, und ein 0:2 gegen die Türkei. Der erste EM-Auftritt sorgte für Euphorie. Altstar Andrej Schewtschenko (35), der für AC Milan und Chelsea wirkte und jetzt wieder bei Dynamo Kiew arbeitet, schoss beide Tore zum Triumph.

Jahrelang hatte die Ukraine auf diesen Tag gewartet. Als zum Anpfiff hin der übliche Zehn-Sekunden-Countdown mitgezählt wurde, flippte das Publikum völlig aus. Es war deutlich zu spüren und zu hören, wie sehr das Land dieses Spiel in seiner Hauptstadt herbeigesehnt hatte.

Die Partie vor 70.000 Zuschauern im Olympiastadion begann dennoch matt. Die Teams belauerten einander, ernsthafte Vorstöße blieben zunächst aus. Bis zur 17. Minute passierte gar nicht. Dann flog ein Ball von Schwedens Starstürmer Zlatan Ibrahimovic in den Strafraum, und der ukrainische Torhüter Andrej Pjatow musste sich strecken. Pjatow ist Torhüter Nummer vier in der Ukraine. Die Nummer eins und zwei sind verletzt, die Nummer drei, Alexander Ribka, wegen Dopings gesperrt.

In der 39. Minute schreckte ein Stangenkopfball von Ibrahimovic die Ukraine. Doch Schewtschenko, der überraschend in der Startformation der Ukraine stand und auch die Kapitänsschleife trug, deutete an, dass er was vorhat. So in der 23. Minute, als er nach Doppelpass mit Andrej Woronin aus halbrechter Position knapp vorbeischoss. Kurz vor der Pause hing bei einem Getümmel im schwedischen Strafraum die ukrainische Führung in der Luft. Dort blieb sie zunächst.

52. Minute, Schock für die Heimischen: Ibrahimovic gelingt nach Zuspiel von Kim Källström das 1:0. Doch das machte die Ukrainer so richtig munter. Drei Minuten später verwandelte Schewtschenko eine Flanke von Andrej Jarmolenko per Kopf zum Ausgleich. Und in der 61. Minute köpfelte er nach einem Corner das 2:1. In der Schlußphase machten die Schweden mächtig Druck. Die letzte Ausgleichschance vergab Johan Elmander (90.). Und die ukrainischen Fans flippten aus. (red; 12.6.2012)

Gruppe D, 1. Runde, Montag

Ukraine - Schweden 2:1 (0:0)
Kiew, Olympiastadion, 64.000, SR Cüneyt Cakir (TUR)

Torfolge:
0:1 (52.) Ibrahimovic
1:1 (55.) Schewtschenko
2:1 (61.) Schewtschenko

Ukraine: Pjatow - Gusew, Michalik, Chatscheridi, Selin - Jarmolenko, Tymoschtschuk, Konopljanka (93. Devic) - Nasarenko - Schewtschenko (81. Milewski), Woronin (85. Rotan)

Schweden: Isaksson - Lustig, Mellberg, Granqvist, M. Olsson - Elm, Källström - Larsson (68. Wilhelmsson), Ibrahimovic, Toivonen (62. Svensson) - Rosenberg (71. Elmander)

Gelbe Karten: keine bzw. Källström, Elm