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Neben Twitter wird unter iOS 6 auch Facebook in das Betriebssystem integriert.

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Apple integriert seine eigenen Karten-App und kickt Google Maps ab iOS 6 raus.

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Mit jeder Menge Spitzfindigkeiten gegen Android und Samsung stimmte die iPhone-Sprachassistentin Siri am Montagabend das Publikum auf Apples WWDC auf den Auftritt von CEO Tim Cook ein. Neben einem rundum erneuerten MacBook-Lineup und OS X Mountain Lion gab der Konzern einen Vorgeschmack auf IOS 6.

Laut Steve Jobs' Nachfolger befinden sich derzeit rund 650.000 Apps im Store, wovon 225.000 speziell für das iPad entwickelt wurden. Kunden haben bislang 30 Milliarden Apps heruntergeladen.

iOS 6

200 neue Funktion hat Apple für die mobile Version seines Betriebssystems angekündigt. So wurde der Aktionsradius von Siri unter anderem um Sportergebnisse erweitert. Dabei dürfte es sich jedoch um ein US-exklusives Feature handeln. Gefragt nach einem guten Restaurant zum Dinner, sortiert Siri die Ergebnisse nach Kunden-Rezensionen. Über OpenTable können US-Nutzer auch gleich einen Tisch reservieren lassen. Ebenfalls integriert wurde das Film-Portal Rotten Tomatoes.

Neue Siri-Befehle

Wohl ein von den Nutzern stärker erwartetes Update betrifft die Befehle, die Siri versteht. So können ab iOS 6 auch Apps per Sprachkommando gestartet werden. Apple arbeitet zudem mit Auto-Herstellern zusammen um via "Eyes Free" Siri im Auto zu integrieren. Die ersten Hersteller wollen die Funktion innerhalb der kommenden zwölf Monate anbieten, heißt es seitens Apple. Außerdem bringt das Update Siri auch erstmals auf das iPad.

Facebook-Integration

Bereits vorab durchgesickert ist die Integration von Facebook, ganz wie Twitter in iOS 5. Wie Twitter können Nutzer ihren Account in den Einstellungen anlegen und Updates von verschiedenen Apps wie Safari, Maps, Game Center oder iTunes Store aus veröffentlichen. Im Notification Center wurden Tabs integriert, um direkt auf Twitter und Facebook posten zu können. Facebook-Events werden zudem im Kalender angezeigt.

Neue Telefon-Funktionen

Ein kleines Update gibt es für die Telefon-Funktion. Nutzern stehen nun verschiedene Optionen zur Verfügung, wenn sie den Anruf nicht entgegen nehmen können. Durch einen Button-Klick wird der Anrufer informiert, dass man beispielweise später zurückruft. Der Angerufene kann sich daran später erinnern lassen.

"Do not Disturb"

Mit der neuen Einstellung "Do not Disturb" werden eingehende Anrufe und Nachrichten unterdrückt. Die Nachrichten werden zwar zugestellt, aber nicht durch Läuten oder Aufleuchten des Displays angekündigt.

Facetime, Safari, Fotostream, Mail

Weitere Neuerungen sind Facetime über 3G, die Vereinheitlichung von Apple-ID und Telefonnummer für Facetime-Anrufe sowie ein Update für Safari mit iCloud Tabs und direktem Foto-Upload. Unter Fotostream lassen sich eigene Alben anlegen, die man mit anderen Nutzern teilen kann. Die Mail-App erhält die bekannte Pull-to-Refresh-Funktion und VIP-Kontakte.

Passbook

Komplett neu ist die App Passbook, über die Nutzer Boarding-Pässe, Kundenkarten oder Kinokarten speichern können. Via GPS erkennt die App, ob sich der User gerade in der Nähe eines Shops, etwa Starbucks, aufhält und zeigt automatisch die passende Karte an. Die Informationen werden in Echtzeit aktualisiert, sodass etwa bei einem Boarding-Pass die Änderung des Gates angezeigt wird. Welche dieser Funktionen außerhalb der US zur Verfügung stehen, ist voerst unklar.

Neue Apple Maps

Keine Überraschung ist die Präsentation der neuen Apple Maps, die Google Maps in iOS 6 ersetzen. Die Entwickler aus Cupertino haben Yelp für lokale Geschäfte und Shops integriert. Wie in Google Maps wird das Verkehrsaufkommen in Echtzeit dargestellt. Die App bietet außerdem Turn-by-Turn-Navigation, auch vom Lock-Screen aus, sowie Sprachkommandos via Siri.

3D-Karten

Mit dem Feature Flyover verpasst Apple Google nochmals einen ordentlichen Seitenhieb und bietet auch in der eigenen App 3D-Modelle von Städten. Google hat erst wenige Tage zuvor eine Verbesserung seiner 3D-Technologie in Erwartung dieser Apple-Ankündigung präsentiert.

Ab Herbst

iOS 6 unterstützt das iPhone ab dem Modell 3GS, das iPad der zweiten und dritten Genration und der iPod Touch ab der vierten Generation. Für Entwickler steht die Beta von iOS 6 ab sofort zur Verfügung. Die finale Version für User folgt im Herbst, vermutlich zeitgleich mit dem neuen iPhone. (Birgit Riegler, derStandard.at, 11.6.2012)