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Anhänger von Ex-Präsident Gbagbo sollen hinter dem Anschlag auf UN-Soldaten stecken.

Foto: AP/Blackwell

New York/Abidjan - In einem Hinterhalt in Cote d'Ivoire, der Elfenbeinküste, sind sieben Blauhelm-Soldaten getötet worden. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte am Freitagabend (Ortszeit) in New York, dass die Männer ein Dorf bei der Ortschaft Para im Westen des Landes hatten schützen wollen. "Es war ein hinterhältiger Angriff. Diese tapferen Soldaten starben für den Frieden", sagte der Koreaner.

Die sieben Männer der Unoci genannten Mission stammen aus dem westafrikanischen Niger. Der genaue Hergang des Überfalls war zunächst unklar. Ban und sein Sondergesandter in der Elfenbeinküste, Bert Koenders, verurteilten den Angriff scharf. Der Niederländer kündigte an, den Vorfall untersuchen zu lassen.

Weiterhin Gefahr für Soldaten

"Meine Gefühle sind bei den Familien. Meine Gedanken sind bei diesen tapferen Männern und auch den Einwohnern des Dorfes, die sie beschützen wollten", sagte Ban. Andere Soldaten seien weiter in Gefahr, ebenfalls Opfer der Attentäter zu werden. "Trotzdem harren 40 von ihnen in ihren Stellungen in einem abgelegen Dorf aus, um dessen Bewohner zu schützen." Er forderte die Regierung des Landes auf, alles zu tun, um die Täter zu finden und zur Verantwortung zu ziehen.

In der Elfenbeinküste hatte sich nach der Wahl im Herbst 2010 der abgewählte Präsident Laurent Gbagbo geweigert, das Amt für den Wahlsieger Alassane Ouattara freizumachen. Mit einem "robusten Mandat" hatten UN-Kräfte, vor allem aus der früheren Kolonialmacht Frankreich, interveniert und letztlich dem gewählten Präsidenten Ouattara mit zur Macht verholfen.

Illegale Waffen im Umlauf

Gbagbo wartet auf seinen Prozess vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. Noch immer hat er außerhalb großer Städte aber viele Anhänger. Zudem ist das Land voller Waffen. Allein in Abidjan, der größten Stadt, sollen laut UN bis zu 10 000 illegale Waffen im Umlauf sein.

Die Region im Westen des Landes zählt zu den instabilsten des Landes und wurde seit dem Ende des gewaltsamen Machtkampfes an der Staatsspitze von Dezember 2010 bis April 2011 bereits mehrfach von Anschlägen getroffen, bei denen laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch mindestens 40 Menschen getötet wurden. Sie machte Anhänger von Ex-Präsident Laurent Gbagbo dafür verantwortlich. (APA, 8.6.2012)