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Mit einer Personalrochade will sich Samsung Electronics im Kampf um die Vorherrschaft auf dem Smartphonemarkt mit Apple besser in Stellung bringen. Der bisherige Chef Choi Gee-sung wechselt an die Spitze der Samsung-Gruppe und ist künftig für die Unternehmensstrategie verantwortlich. Die Gruppe umfasst etwa 81 Firmen, die alles von Schiffen über Smartphones bis zu Chemikalien herstellen. Der 61-Jährige arbeitet seit drei Jahrzehnten für den südkoreanischen Technologiekonzern und war bereits in allen wichtigen Sparten wie Chipproduktion, Telekom und Haushaltsgeräte tätig. "Choi ist der beste Kandidat, der Samsung durch die weltweite Wirtschaftskrise und den anziehenden Wettbewerb führt", teilte das 163 Mrd. Dollar (130,6 Mrd. Euro) wertvolle Unternehmen mit.

Erfolg am Chipmarkt

Der jetzige Komponenten-Chef Kwon Oh-hyun nimmt Chois Position an der Spitze von Samsung Electronics ein. Ihm wird vor allem der Erfolg des Konzerns im Chipmarkt zugeschrieben. Samsung hat bei Speicherchips einen Marktanteil von fast 50 Prozent und ist damit wie bei den Handys weltweit die Nummer Eins. Unter Kwon wurden die Südkoreaner zum einzigen Zulieferer von mobilen Prozessoren für Apples iPad und iPhone. Zugleich verantwortete der 59-Jährige die Restrukturierung des Flachbildschirm-Geschäfts bei Samsung.

Familienstreit über Ausbau der Macht

Samsung kündigte die Personaländerungen am 19. Jahrestag der für den Konzern legendären Brandrede des damaligen Chefs und heutigen Chairmans Lee Kun-hee in einem Frankfurter Hotel an. Damals hatte Samsung Probleme mit der Qualität seiner Produkte. Heute ist Lee verwickelt in einen Familienstreit über den Ausbau der Macht seines Sohns Jay Y. Lee, der derzeit das operative Geschäft von Samsung Electronics leitet. Choi, der nun Strategiechef wird, gilt als Mentor von Jay. Der wiederum wird als künftiger Chef von Samsung Electronics gehandelt.

Neue Fertigungsstraße für Prozessoren

Samsung kündigte zudem an, 1,9 Mrd. Dollar in eine neue Fertigungsstraße für Prozessoren zu investieren. Der Marktforschungsfirma Gartner zufolge wird sich die Nachfrage nach Smartphone- und Tabletchips bis 2016 auf 59 Mrd. Dollar mehr als verdoppeln. (APA, 7.6.2012)