Born This Way

Anlässlich von Vienna Pride, Österreichs größtem LGBT-Event, lädt der Verein CSD Vienna ins Pride Village ein. Zwischen 12. und 16. Juni, täglich 11 bis 23 Uhr, präsentiert sich die LGBT-Community im erstmals auf dem Rathausplatz. Das "Pride Village" ist eine Zeltstadt bestehend aus Info- und Gastronomieständen rund um eine Beach Area aus Sand und Gras.

BesucherInnen können sich einen Überblick verschaffen, was das queere Leben in Wien zu bieten hat. Zu den vielen Programmpunkten zählen Diskussionen, Vorträge, Filmvorführungen, Führungen, Partys, Shows, Konzerte, Lesungen und Travestie.

Am 13. Juni informiert eine "Gesundheitsstraße" zu spezifischen gesundheitlichen Problemen von LSBT-Personen. SpezialistInnen aus vielen Gebieten der Medizin wie dem Sozialbereich stehen für einen niederschwelligen Informationsaustausch ohne Berührungsängste zur Verfügung.

Die 17. Regenbogenparade findet am 16. Juni ab 16 Uhr statt und wird von der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien organisiert. Zum ersten Mal wird sie den Wiener Ring komplett umrunden. Beginn und Ende: Rathausplatz, wo die Pride Show ab 17 Uhr als Abschlussveranstaltung über die Bühne geht.

Links: Mehr Programm und Infos bei Vienna Pride und Regenbogenparade

Foto: Logo Vienna Pride/CSD Vienna/gayboy.at/DOST

Wem nützt Gender?

Am Freitag, 15. Juni ab 14 Uhr findet der dritte Teil der Symposienreihe "Von der Kunst, nicht dermaßen regiert zu werden" statt. Bei "Wem nützt Gender?" im Audimax der Kunstuniversität Linz wird die Frage nach dem Begriff Gender gestellt und ein kritischer Blick auf die Geschlechterverhältnisse im Dreieck Ökonomie-Kultur-Struktur innerhalb einer Gesellschaft neoliberaler Deutungsmacht geworfen.

Ilona Horwath wird Einführendes zur Entwicklung und Relevanz von Gender erläutern. Brigitte Rauschenbach widmet sich in ihrem Referat dem Wert des (sozialen) Geschlechts und zeigt, wie Geschlecht in unserer westlichen Welt konstruiert wird und welche Rolle der Kapitalismus dabei spielt.

Links: Radio FRO: Integration, Kultur und Gender

Foto: Katharina Schwabedissen

zusammen.reden

Grüß Gott! Merhaba! Hello! Dobar dan! Wie steht's um unsere Kommunikation in Parks, auf Straßen und Plätzen?

Neun Wiener Jugendzentren und -treffs setzen sich zwischen 12. und 23. Juni mit Begrüßungsritualen auseinander und möchten Gemeinsamkeit und gegenseitigen Respekt im Öffentlichen Raum fördern. Bei verschiedensten Aktionen wollen die Jugendeinrichtungen Menschen "zusammen.bringen", positive Stimmung erzeugen und Gespräche in Gang bringen.

Ausgestattet mit zusammen.reden-Shirts starten die JugendarbeiterInnen mit den Kids u.a. Postkartenaktionen. Sie verteilen im Park, auf der Straße oder auf Plätzen Postkarten mit Puzzle-Sujet mit verschiedensprachigen Grüßen - das Puzzle soll das Verbindende, die Gemeinsamkeit der WienerInnen trotz unterschiedlicher Begrüßungsformen darstellen. Also Augen auf!

Links: Verein Wiener Jugendzentren

Foto: Verein Wiener Jugendzentren

Frauenspuren

"Kommando 8. März- Jeder Tag ist Frauentag!" lädt zu "Frauenspuren" inklusive Buchvorstellung, Lesung und Gespräch von Irmtraut Karlsson "Frauen graben, wo sie stehen." und Petra Unger "Frauenspaziergänge" am Donnerstag, 14. Juni um 18:30 Uhr in die Fachbuchhandlung des ÖGB-Verlags.

Anmeldung per E-Mail.

Links: Fachbuchhandlung des ÖGB-Verlags, Rathausstraße 21, 1010 Wien; Verlag auf Facebook

 

Foto: ÖGB Verlag

Sexing Economy und Queer entwickeln

Zu zwei spannenden Vorträgen laden die Frauensolidarität und das Institut für Internationale Entwicklung:

Am Donnerstag, 14. Juni kommt S. Charusheela, Professorin am Department of Interdisciplinary Arts and Sciences der Universität Washington in Bothell, nach Wien. Sie lehrt und forscht zu postkolonialer Theorie, queerer Theorie, Marxismus und Feminismus.

In ihrem Vortrag (ab 19:30 Uhr) "Rethinking Heteronormativity, Labor, and Desire" problematisiert sie die theoretische Abspaltung eines begehrenden/sexuellen weiblichen Körpers, der frei wählen kann, von einem arbeitenden/reproduktiven Körper, der ausgebeutet wird. Sie diskutiert Möglichkeiten, unser Verständnis von Begehren und Arbeit zu ändern, um diesen problematischen Dualismus zu überwinden. (Vortrag in Englisch; bei Bedarf Flüsterübersetzung! Ort: C3 - Centrum für Internationale Entwicklung, Alois Wagner Saal, Sensengasse 3, 1090 Wien.) Weiters findet mit S. Charusheela am Freitag, den 15. Juni um 16:00 Uhr ein Workshop im SR IE, Campus Hof 5, statt.

Am Mittwoch, 20. Juni um 20:00 Uhr stellt Hanna Hacker ihr Buch "Queer entwickeln. Feministische und postkoloniale Ansätze" vor. Sie präsentiert die inhaltlichen Schwerpunkte und Que(e)r-Fragen, und die Schriftstellerin Karin Rick liest aus dem Buch und zu seinen Bildbeispielen.

Gewalt, Wissen, Sehnsüchte und ihre transkulturellen Dimensionen: auf diese Momente globaler Ungleichheit legt das Buch seinen Schwerpunkt. In zehn Aufsätzen befragt Hacker Schlüsselkonzepte aus den feministischen, queeren und postkolonialen Theorien, aus den Critical Whiteness Studies, Border Studies und der Kritischen Geografie auf ihren Beitrag zu einem kritischen Verständnis internationaler Asymmetrien. Wie können entwicklungs- und globalisierungskritische Interventionen "gequeert" werden, und wie lässt sich Developmentkritik in queere Theorie- und Praxisansätze einschreiben? (Ort: C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik, Sensengasse 3, 1090 Wien.)

Links: Frauensolidarität im C3 - Centrum für Internationale Entwicklung; Institut für Internationale Entwicklung; Hanna Hackers Queer entwicklen

Foto: Buchcover Queer entwickeln/Mandelbaum Verlag

Fußballschau'n im ega Sommergarten

Anpfiff für den ega-Sommergarten, Grillen und Wuzzeln inklusive! Gemeinsam Fußballschauen kann frau am

  • Freitag, 15. Juni: Ukraine : Frankreich und Schweden : England
  • Freitag, 22. Juni: Viertelfinale
  • Sonntag, 01. Juli: Finalspiel

Eintritt frei! Bei Schlechtwetter finden die Übertragungen im ega-Saal statt.

Link: ega, Windmühlgasse 26, 1060 Wien

Foto: Flyer ega

Die tollkühnen Frauen

Eine Ausstellung über Luftakrobatinnen, Raubtierdompteusen, Kunstreiterinnen, Seiltänzerinnen, Muskelfrauen, Trapezkünstlerinnen, Gladiatorinnen, Jongleurinnen und Zirkusdirektorinnen zeigt das Frauenmuseum Hittisau bis Jänner 2013.

In der Arbeits- und Berufswelt des Zirkus waren Frauen und Mädchen von Beginn an integriert. Ihnen standen alle Positionen in der Zirkushierarchie offen. Sie konnten eigenständig arbeiten und teilweise sehr gut verdienen, um die Welt reisen und erprobten alternative Lebens- und Liebesmodelle jenseits der normativen Geschlechterrollen von Ehefrau, Mutter, Hausfrau. Etliche der "großen Nummern" verzichteten auf Heirat und Mutterschaft und lebten in "wilder Ehe" oder in lesbischen Liebesbeziehungen. Andererseits war der Zirkus ein Ort strenger Hierarchien und Regeln, denen sich alle MitarbeiterInnen unterwerfen mussten.

Das Frauenmuseum widmet sich in dieser von der Künstlerin Raja Schwahn-Reichmann gestalteten Eigenproduktion den Biografien vieler dieser Frauen, zeigt ihren Glanz und ihre Selbstbestimmtheit, geht aber auch Fragen von Ausgrenzung, Ausbeutung und unzureichender Altersabsicherung nach.

Link: Frauenmuseum Hittisau, Platz 501, 6952 Hittisau

Foto: Tilly Bébé alias Mathilde Rupp, der Backfisch im Löwenkäfig (1879-1932)/Bundesarchiv Berlin/Frauenmuseum Hittisau

Bild nicht mehr verfügbar.

Queer-Sein in anderen Realitäten

Waystone Film präsentiert im Mai zwei spannende queere Filme:

Benjamin Cantus' Teddy Award prämierter Erstling "Stadt Land Fluss" ist derzeit im Top Kino und im Schikaneder zu sehen: Marko ist Auszubildender in einem großen Agrarbetrieb im Nuthe-Urstromtal, 60 km südlich von Berlin. Besteht er seine Abschlussprüfung, ist er Landwirt. Als Jacob, ein neuer Praktikant, im Betrieb auftaucht, wagt sich Marko langsam aus der Rolle des Außenseiters heraus. Die beiden jungen Männer kommen sich näher.

Außerdem läuft Maryam Keshavarzs Publikumsliebling bei Sundance 2011 "Sharayet" im Top Kino, Schikaneder und Rechbauerkino (Graz): Nach außen hin passen sich die Schülerinnen Atafeh und Shirin den strengen Vorsätzen des öffentlichen Lebens in Teheran an, doch geheim feiern sie Partys, experimentieren mit Sex und Drogen und träumen von einem freieren Leben. Bisher bildete auch Atafehs liberale Familie einen Schutzraum gegen die Moralpolizei und ihre Vorschriften. Doch als ihr religiös-fundamentalistischer Bruder merkt, dass sie und Shirin mehr als nur gute Freundinnen sind, wird Atafehs Freiheitsdrang auf eine harte Probe gestellt.

Link: Waystone Film

Foto: Filmplakat/REUTERS/Brian Rigney Hubbard/Roadside Attractions

Wie zusammen leben?

Die zeitgenössische Kunst vermehrt versucht, einer Verhärtung von Kulturkämpfen entgegenzuwirken. Inwiefern gelingt es, sich wirklich in diese Fragestellungen einzumischen? Wie könnte eine künstlerische Praxis aussehen, welche sich jenseits eines "preaching to the converted" positioniert?

Die internationale Gruppenausstellung Wie zusammen leben? im Salzburger Kunstverein sucht diese Fragen auf einer zwischenmenschlichen und interkulturellen Ebene zu beantworten, als Definition von Kunstwerken und auch als Anleitung für ihre Rezeption, die ebenfalls das Potenzial zur Veränderung der BetrachterInnen in sich trägt.

KünstlerInnen: Johanna Diehl, Nilbar Güres (Bild: "The Gathering", Serie "Çirçir," 2010), Klub Zwei, Ernst Logar, Ján Mancuška, Wendelien van Oldenborgh. Kuratorin: Hemma Schmutz. Projektassistenz: Susanne Staelin

Im Ausstellungskabinett ist bis 8. Juli Susanne M. Winterling mit ihrer Werkgruppe "Inscribable Surface" zu sehen, und im CaféCult Maria Morschitzky mit neuen Arbeiten.

Link: SALZBURGER KUNSTVEREIN/Künstlerhaus, Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg

Foto: Nilbar Güreş

Fokus Blicke Faltungen

Fotoarbeiten von Eveline Rabold sind im KosmosTheater zu sehen. Im Zentrum ist der menschliche Körper in seinem Facettenreichtum aus Licht und Bewegung. Aus überraschenden Blickwinkeln betrachtet die Künstlerin Körperteile und Gesichter, fängt Flüchtiges aus Blicken und Bewegungen ein und zieht es wie eine transparente Folie über ihre großformatigen Arbeiten. Die emotionale Bestimmtheit des Blicks gerät zum Blickwinkel aus dem Körper in die Welt hinaus und von dieser in den Körper zurück.

Ausstellung zu sehen bis 25. Juni an Spieltagen ab 90 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Eintritt frei.

Links: Eveline Rabold; KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Eveline Rabold