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Roger Federer schafft es nach Schwerarbeit ins Halbfinale.

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Dort geht es gegen Novak Djokovic.

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Paris - Nur mit großer Mühe haben Novak Djokovic und Roger Federer am Dienstagabend als Favoriten das Halbfinale der French Open erreicht. Der Weltranglisten-Erste bezwang den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga (5) nach Abwehr von vier Matchbällen mit 6:1,5:7,5:7,7:6(6),6:1 und darf weiter auf seinen ersten Titel in Paris hoffen. Er trifft am Freitag auf den Schweizer Federer, der 2009 im Stade Roland Garros triumphiert hatte und als Nummer drei den Argentinier Juan Martin Del Potro (9) nach 0:2-Satzrückstand mit 3:6,6:7(4),6:2,6:0,6:3 bezwang.

Nach seinem viereinhalbstündigen Match gegen Andreas Seppi (ITA) wurde Djokovic auch vom letzten Franzosen im Bewerb voll gefordert. Tsonga hatte bei 5:4 und 6:5 im vierten Satz insgesamt vier Matchbälle, doch der Serbe kämpfte sich zurück und machte im Entscheidungssatz nach 4:10 Stunden alles klar. Mit einem Finalerfolg am Sonntag würde der 25-Jährige auch seinen persönlichen "Djoker"-Slam realisieren, Siege in den vier Major-Turnieren in Serie.

In seinem achten Grand-Slam-Semifinale in Folge trifft er aber zunächst auf Federer, dem er im Vorjahr in der gleichen Phase in vier Sätzen unterlegen war. Der Eidgenosse kassierte 2011 anschließend seine insgesamt vierte Final-Niederlage gegen Rafael Nadal (ESP). Am Dienstag musste Federer auf dem Sandplatz in Roland Garros in den Sätzen drei bis fünf sein bestes Tennis zeigen, um das Aus zu verhindern.

Djokovic sprach von einem wirklich verrückten Match. "Leider musste es einen Sieger und einen Verlierer geben. Jo war über weite Strecken besser, er hätte den Sieg auch verdient", spendete Djokovic dem Lokalmatador auf dem voll besetzten Centercourt viel Lob. "Gut, dass ich jetzt zwei Tage frei habe", meinte der Serbe, der ein weiteres schweres Match erwartet. "Gegen Roger zu spielen, ist immer eine große Herausforderung."

Tsonga verpasste sein erstes Halbfinale bei den French Open, das im Gegensatz zu ihm Jürgen Melzer 2010 als Wien-Sieger erreicht hatte. "Ich war so nahe dran, ich hätte so gerne gewonnen", sagte der 27-Jährige.

Federer verdankte seinen Erfolg auch seiner mentalen Stärke. Del Potro laborierte offenbar weiterhin an Knieproblemen und suchte mit Fortdauer der Partie immer früher die Entscheidung, Federer erwies sich einmal mehr als perfekter Taktiker. Del Potro hatte sich im Vorjahr, in dem er u.a. in Wien im Finale gestanden war, von Platz 485 auf 11 verbessert - mittlerweile ist er beinahe in der Form, in der er 2009 als Sieger der US Open in die Phalanx von Nadal, Djokovic und Federer eingebrochen war.

Doch Federer steckte den 0:2-Satzrückstand weg. "Das ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Ich habe versucht, das Match schwer zu machen und bin sehr zufrieden, wie ich mich geschlagen habe", erklärte der 30-Jährige. Nun warte ein großes Halbfinale. "Novak hat mich in Rom besiegt, aber mit fünf Sätzen, das ist ein anderer Zugang." (APA, 5.6.2012)