Das Linux-Maskottchen Tux.

Grafik: Linux

Mit 13 Tagen hat Linux-Kernel-Maintainer Linus Torvalds das üblicherweise zweiwöchige "Merge Window" für die kommende Generation der Software dieses mal etwas knapp gehalten. Trotzdem ist wieder einiges Neues zusammengekommen, in Form des Release Candidate 1 gibt es nun einen ersten Blick auf den Kernel 3.5.

Buffer Bloat

Wie gewohnt ziehen sich die Neuerungen durch praktisch alle Bereich der Software. Ein Highlight dabei ist sicherlich der CoDel Packet-Scheduler, der das Problem des "Buffer Bloats" über aktives Netzwerkmanagement zumindest ein stückweit umschiffen soll. Das Dateisystem ext4 bietet nun die Möglichkeit die eigenen Metadaten mit Prüfsummen zu versehen, um Manipulationen zu verhindern, für brtfs gab es hingegen Optimierungen am writeback-Handling.

Grafik

Im Grafikbereich gibt es Support für einige zusätzliche  Chips, etwa die G200-Serie von Matrox. Der Radeon DRM-Treiber verspricht bessere Performance für die Evergreen-GPU-Reihe, auch HDMI Audio soll nun besser unterstützt werden. Darüber hinaus wurden einige Verbesserungen für Hybrid-Grafik-Lösungen - also für Systeme, die je nach Bedarf zwischen zwei Chips wechseln - aufgenommen.

Wartung

Jenseits der neuen Funktionen widmet sich Kernel 3.5 auch diversen Wartungaufgaben: So hat man einige veraltete Code-Bestandteile entfernt, allen voran Treiber für Systeme, deren Betreuung längst schon nicht mehr aktiv vorgenommen wird, etwa für ältere SPARC oder ARM-Systeme. Der Kernel 3.5 RC1 steht in Form des Source Codes zum Download, die fertige Version sollte es dann in rund zwei Monaten geben. (red, derStandard.at, 04.06.12)