Das "Zawinul Syndicate" trägt die Botschaft der Fusion-Musik endgültig in die Zukunft weiter.

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Wien - Seit Joe Zawinuls Tod 2007 sprießen in Wien zarte Triebe der klingenden und nicht-klingenden Würdigung des großen Sohns der Stadt: Seit geraumer Zeit bemühen sich das Institut für Popularmusik an der Musikuniversität, der "Verein zur Pflege und Verbreitung des musikalischen Schaffens von Joe Zawinul" und das Jazzfest Wien um die posthume Präsenz seiner Musik. Letzteres richtet einen Tribute-Abend aus (6. 7., Porgy & Bess), in dessen Rahmen das Quintett Travel Image um Saxofonist Clemens Salesny und Violinist Paul Dangl auf seine Weise den Geist des Meister-Keyboarders reflektiert.

Am 2. Juni schon werden die Popularmusiker rund um Institutsvorstand Wolfgang Puschnig sowie der "Verein" um die ehemalige Zawinul-Managerin Risa Zincke aus Anlass des bevorstehenden 80. Geburtstags des Widmungsträgers den "Joe Zawinul Day" ausrufen. Das Line-up kann sich hören lassen: Neben dem obligaten Auftritt des Syndicate - mit der famosen Sängerin Sabine Kabongo! - werden das Bläserensemble Federspiel, das Duo Wolfgang Puschnig/Karen Asatrian und das reaktivierte Wiener Fusion-Urgestein Incognito rund um Gitarrist Peter Legat auf der Bühne stehen.

Besonderes Ohrenmerk gilt dem von Burkhard Stangl geleiteten "In A Silent Way"-Ensemble, das Zawinuls Beiträgen zur Miles-Davis-Platte von 1969 nachspürt. Mit Interesse erwartet wird auch der erste Österreich-Auftritt von Eric Mouquet vom Pariser Ethnic-Electronica-Duo Deep Forest, das u. a. mit Peter Gabriel gearbeitet hat. 1997 konnte Deep Forest Zawinul für die Einspielung des Songs "Deep Weather" gewinnen, 2012 war Eric Mouquet am neuen Album des Syndicate beteiligt, das heute präsentiert wird. Angesichts dieses Aufgebots hätte wohl selbst Zawinul feuchte Augen bekommen ... (Andreas Felber, DER STANDARD, 2./3.6.2012)