Killer
MMSn, das Verschicken von Multimedianachrichten mit Bildern und Tönen an andere Handybenutzer, wurde von den Mobiltelefonproduzenten immer wieder als eine Killerapplikation für Datenservices wie GPRS und UMTS genannt. Die Rechnung wurde allerdings ohne die Endverbraucher gemacht, die nicht sofort auf den Zug aufgesprungen sind. "Die Industrie und die Mobilfunkanbieter haben die Handybenutzer schlicht unterschätzt", so Czech. Seiner Meinung nach erwarten sich die Endverbraucher bei MMS zumindest ähnliche Leistungen wie in der digitalen Fotografie. Auch entspricht das User-Verhalten der österreichischen MMS-Nutzer nicht den Visionen der Industrie. Anstatt Multimedia-Nachrichten an andere Handys zu versenden, schicken viele User ihre Bilder per Mobilfunk zu ihrem Nutzerportal, um sie dort zu bearbeiten und archivieren.
Langsam
Inzwischen hätten sich die Operators aber damit abgefunden, dass die Entwicklung langsamer vorangeht als ursprünglich geplant und mehr dem Beispiel von SMS folgt. Auch das Textservice benötigte mehrere Jahre, um sich allgemein durchzusetzen. Die Handyproduzenten wollen jedenfalls noch in diesem Jahr entsprechende Endgeräte auf den Markt bringen. Zurzeit werden alleine bei One täglich rund 1.100 MMS-Nachrichten versandt. Der drittgrößte österreichische Operator hat Interconnect-Abkommen mit A1 sowie T-Mobile geschlossen. Der Versandt von MMS aus dem One-Netz an T-Mobile-Teilnehmer soll noch in dieser Woche möglich werden. Für die lange Verzögerung macht Czech vor allem technische Probleme zwischen den Systemen der Mobilfunker verantwortlich. "Es hat länger gedauert als alle gedacht haben", so Czech. "Der Wille war jedenfalls bei allen vorhanden."
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