Eine Einigung war noch im Dezember am Einspruch Washingtons gescheitert, alle anderen 143 WTO-Mitglieder hatten den Vorschlag unterstützt. Die USA hatten gefordert, die Genehmigung dürfe sich nur auf eine zu erstellende Liste bestimmter Krankheiten beziehen. Dieser Ansatz habe sich aber als nicht praktikabel erwiesen, erklärte ein US-Vertreter am Sonntag bei informellen Beratungen von 29 Handelsministern der WTO-Staaten im ägyptischen Sharm el Sheikh. Der brasilianische Außenminister Celso Amorim sprach von einem positiven Schritt.
Frage des Patentschutzes unumgänglich
Nach den Regeln der WTO dürfen Staaten in Notfällen die Patente von Medikamenten ignorieren und die Produktion so genannter Generika in Auftrag geben, allerdings nur bei Unternehmen im eigenen Land. Da es jedoch in den meisten Entwicklungsländern keine Pharmaindustrie gibt, müssen die Medikamente importiert werden, was wiederum die Frage des Patentschutzes aufwirft.