Hamburg - In der Kokain-Affäre um den Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, wird nach Informationen der "Bild"-Zeitung eine Einstellung des Verfahrens immer wahrscheinlicher. Wie das Massenblatt in seiner Dienstag-Ausgabe unter Berufung auf Berliner Justizkreise berichtete, sehen offenbar selbst Vertreter der Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt kaum noch Möglichkeiten, Friedman strafrechtlich zu belangen. Hintergrund ist demnach, dass Friedman bisher nur gelegentlicher Kokain-Konsum nachgewiesen werden könne. Dieser Umstand sei aber nicht strafbar. Laut "Bild" will die Staatsanwaltschaft vor einem für Mittwoch mit Friedmans Verteidiger anberaumten Termin in Berlin prüfen, ob der Zentralrats-Vizepräsident und TV-Moderator wenigstens zu einer Geldstrafe verurteilt werden könnte. Grundlage dafür sollen die Aussagen ukrainischer Prostituierter sein, nach denen Friedman diesen bei gemeinsamen Treffen Kokain angeboten haben soll. In Justizkreisen herrsche aber Skepsis, ob die Aussage dieser Zeuginnen für einer Verurteilung ausreichten, berichtete "Bild". (APA/AFP)