Jerusalem - Die Vermittlungsmission von US-Außenminister Colin Powell ist von neuen Gewalttaten begleitet worden. Mitglieder der radikalislamischen Hamas-Bewegung töteten am Freitag während Powells Treffen mit dem israelischen Ministerpräsident Ariel Sharon einen Israeli und verletzten drei weitere Menschen, unter ihnen zwei US-Bürger. Am Morgen explodierte nahe einer jüdischen Siedlung im Süden des Gazastreifens eine Bombe. Der US-Außenminister forderte den palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas auf, umgehend für die Sicherheit im nördlichen Gazastreifen und in Bethlehem zu sorgen. Sharon bestand erneut auf einem Ende palästinensischer Gewalt vor neuen Friedensschritten.

Hamas kündigte Fortsetzung des "bewaffneten Kampfes" an

Der bewaffnete Arm der Hamas bekannte sich in einer Erklärung zu den Schüssen auf einen israelischen Wagen mit vier Insassen nahe Ramallah und der jüdischen Siedlung Ofra. Medizinern zufolge starb ein dabei schwer verletzter Siedler auf dem Weg ins Krankenhaus. Die beiden verletzten US-Bürger wollten den Angaben zufolge Verwandte besuchen. Die Hamas-Organisation erklärte, sie werde ihren "bewaffneten Kampf" fortsetzen, solange sich noch "ein einziger Gefangener" in israelischen Gefängnissen befinde. Am Nachmittag demonstrierten rund tausend Hamas-Anhänger in Gaza für die Freilassung palästinensischer Gefangener in Israel.

Bei einer Explosion eines mit Sprengstoff präparierten Fahrrads Freitag Früh in der jüdischen Siedlung Ganei Tal im Gazastreifen wurde niemand verletzt worden, verlautete aus Armeekreisen. Das israelische Radio meldete, den Sicherheitsdiensten des Landes lägen zurzeit Informationen über rund 50 geplante anti-israelische Anschläge vor.

Medienberichte: Treffen militanter palästinensischer Bewegungen um sich auf Bedingungen für Waffenstillstand mit Israel zu einigen Die regierungsnahe ägyptische Zeitung "El Watan" meldete, militante palästinensische Bewegungen planten "in den kommenden Tagen" ein Treffen in Kairo mit dem Ziel, sich auf einen einjährigen Waffenstillstand mit Israel zu einigen. Im Gegenzug müsse Israel auf sämtliche Militäraktionen in den Palästinensergebieten verzichten. Die Überwachung des Waffenstillstands solle auf palästinensischer Seite durch ägyptische Vertreter, auf israelischer Seite durch US-Gesandte erfolgen. (APA/dpa)