Mit einem Gesetzesentwurf wollen zwei Abgeordnete des US-Kongresses die Domain-Vergabepraxis der ICANN unter die Lupe nehmen. Die Initiative im Repräsentantenhaus des US-Parlaments sieht vor, dass die Vergabe der Domains .com und .net durch den Registrar VeriSign blockiert wird, berichtet das Branchenportal Cnet. Das General Accounting Office (GAO) soll die Geschäftspraktiken der Domain-Vergabestelle prüfen. Das Gesetz läuft jedoch darauf hinaus, die bisher als unabhängige Organisation geführte ICANN an die kurze Leine der US-Regierung zu legen. Aufruhr Der Anstoß für die Initiative der beiden Abgeordneten kommt von einer kleinen Gruppe von Registraren, die gegen den so genannte Wait-Listing-Service (WLS) Sturm laufen. Sie sehen in dem Service lediglich einen Schritt, der VeriSign die alleinige Vermarktung künftig auslaufender Domains sichern soll. Die Einwände wurden von der ICANN jedoch abgewiesen, weshalb sich die verärgerten Registrare an den US-Kongress wandten. Der Entwurf sieht nun allerdings nicht nur eine Blockade des WLS vor, sondern tendiert dazu, die Domain-Vergabe überhaupt unter Regierungskuratel zu stellen. Sollte die Initiative erfolgreich sein, bedeutet das einen Rückschlag für die Bemühungen zur Internationalisierung der Internet-Verwaltung. (pte)