Die Startoberfläche ist wie bei Windows Phone nach dem "Metro"-Design gestaltet: "Live-Kacheln" zeigen zum Beispiel Nachrichten aus sozialen Netzwerken oder E-Mail-Konten an.

Foto: Microsoft

Der Internet Explorer 10

Foto: Microsoft

Windows Store

Foto: Microsoft

Microsoft hat die letzte öffentliche Vorabversion seines neuen Betriebssystems Windows 8 am Donnerstagabend im Netz veröffentlicht und zum Download bereitgestellt.  

"Windows 8 Release Preview" wird in Deutsch und 13 weiteren Sprachen angeboten, und zwar jeweils als x86- und x64-Variante.

14 Dollar

Zugleich kündigte das Unternehmen an, ein Upgrade bereitzustellen: Kunden, die noch vor der Veröffentlichung der finalen Version einen PC mit Windows 7 kaufen, sollen für eine kleine Schutzgebühr auf den Nachfolger umsteigen können. In den USA wird das Upgrade um die 14,99 Dollar kosten. Einen Preis für den europäischen Markt nannte Microsoft noch nicht.

Finale Version soll im Herbst kommen

Mit der Veröffentlichung hat Microsoft einen wichtigen Meilenstein in der Markteinführung des neuen Betriebssystems ein wenig früher als geplant erreicht. Offiziell sollte die Vorabversion (Release Preview) nach Angaben von Microsoft in der ersten Juni-Woche für Entwickler bereitstehen. Die finale Version von Windows 8 wird in der Branche für den Herbst erwartet.

Bootzeit

Die aktuelle Version soll noch einmal schneller starten als ihr Vorgänger - in Sekundenschnelle soll der Rechner bereitstehen. Das Betriebssystem ist so konzipiert, dass der Nutzer seinen Computer nicht mehr ausschalten muss, sondern stets im Standby halten kann, erklärt Steve Sinofsky in seinem Blog. Für die Startseite bietet Windows 8 zudem noch mehr Möglichkeiten für die personalisierte Gestaltung.

Apps

Microsoft versorgt Entwickler mit Vorabversionen des Betriebssystems, um sicherzustellen, dass sofort zum Marktstart von Windows 8 eine stattliche Anzahl von Anwendungen (Apps) verfügbar ist. Vor allem der große Erfolg von Apples iPad hat gezeigt, wie wichtig ein reichhaltiges Angebot von Apps für den Erfolg einer Plattform ist. Auch auf Laptop und PC wird es unter Windows 8 erstmals - nach dem Vorbild von Apple - einen Windows Store geben.

Flash

Zur Veröffentlichung der Release Preview will Microsoft selbst zahlreiche Apps anbieten, so zum Beispiel über die Suchmaschine Bing eine Reise-App "Travel", "Nachrichten" und "Sport". Zusätzlich wird es über eine Xbox-App Spiele zum Download geben sowie ein Musikangebot.

"Do-not-Track"

Der integrierte Browser Internet Explorer 10 unterstützt auch den Flash Player von Adobe, betont Microsoft. Als erster Browser ist die sogenannte "Do-not-Track"-Funktion standardmäßig eingestellt. Wie auch unter anderen Browsern, etwa dem Firefox, kann der Nutzer mit dieser Option verhindern, dass sein Surfverhalten etwa von Werbetreibenden nachverfolgt wird.

Die Werbeindustrie nutzt diese Option, um die persönlichen Vorlieben von Nutzern zu ermitteln und ihnen dann maßgeschneiderte Werbung anzubieten. In der Regel lässt sich diese Funktion im Browser bei Bedarf aktivieren. Dass Microsoft die "Do-not-Track"-Option nun standardmäßig aktiviert hat, stößt in der Werbeindustrie bereits auf heftige Kritik.

 

Kacheldesign Metro

Windows 8 ist im Vergleich zu seinen Vorgängern komplett neu gestaltet. Über das neue Kacheldesign Metro lässt sich die Software auch mit den Fingern bedienen und ist somit vor allem für den stark wachsenden Markt der Tablets optimiert. Am PC lässt sich alternativ auch auf die gewohnte Oberfläche umschalten, in der traditionell nur über Tastatur und Maus navigiert werden kann.

ARM

Erstmals wird Windows 8 auch in einer Version erscheinen, die auf Chips des britischen Designers ARM läuft, die bei mobilen Geräten wie Tablets und Smartphones weit verbreitet sind. Über Jahrzehnte verband Microsoft eine enge Partnerschaft mit dem Chiphersteller Intel. Das Windows-Betriebssystem war traditionell auf Intels x86er-Chips optimiert. Im stark wachsenden Markt der Tablets und Smartphones gelang es dem Chip-Riesen mit seinen Prozessoren jedoch bislang nicht, signifikant Fuß zu fassen. (APA/red, derStandard.at, 1.6.2012)