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Allez le Bleus! Hollandes Regierung wird die Euro wohl nur vor dem TV erleben: damit die Blauen ein Spiel in Polen bestreiten können, müssten sie Sieger ihrer in der Ukraine ausgetragenen Gruppe werden und das Semifinale erreichen, das laut Spielplan in Warschau stattfindet. Werden sie nur Gruppenzweiter, so führt der Weg bis ins Finale nur durch ukrainische Stadien.

Foto: APA/EPA/Valat

Reims - Aus Protest gegen Menschenrechtsverletzungen werden die Mitglieder der französischen Regierung nicht zu den Spielen der Fußball-EM in die Ukraine reisen. Das Außenministerium habe darüber die dortige Führung informiert, sagte Sportministerin Valerie Fourneyron am Donnerstagabend in Reims vor dem Testspiel Frankreichs gegen Serbien. "Das ist eine Positionierung mit Blick auf die Wahrung der europäischen Werte und vor allem im Lichte der Situation von Frau Timoschenko", erläuterte Fourneyron.

Die in Haft erkrankte Julia Timoschenko hatte sich kürzlich gegen einen politischen Boykott des Turniers, das auch in Polen stattfindet, ausgesprochen. Die Oppositionsführerin war vor mehr als 300 Tagen festgenommen worden. Der neue französische Präsident Francois Hollande hatte bereits vor einer Woche angekündigt, nicht in die Ukraine fahren zu wollen.

Vor den Mitgliedern der französischen Regierung hatten bereits mehrere andere westliche Spitzenpolitiker sowie die EU-Kommission angekündigt, wegen des Falles Timoschenko nicht in die Ukraine zu kommen. Auch österreichische Regierungspolitiker wollen keine EM-Spiele in der Ukraine besuchen. Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger (VP) sprach Anfang Mai von einem "Zeichen der Solidarität" mit Timoschenko, Bundeskanzler Werner Faymann (SP) von einem "sichtbaren Signal", um die Besorgnis auszudrücken. (APA, 31.5.2012)