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Seit über 2.000 Jahren wird die Tomate als Nahrungsmittel kultiviert. Zuerst in Mittel- und Südamerika, ab dem 18. Jahrhundert auch in Europa. Nun haben Forscher ihr Genom aufgeschlüsselt.

Foto: APA/EPA/VICTORIA BONN-MEUSER

London - Wissenschafter haben das Erbgut der Tomate ist entziffert. Ein internationales Forscherteam hat sowohl die aus Südamerika stammende Wildform als auch die Zuchttomate namens Heinz 1706 sequenziert. Sie unterscheiden sich nur um 0,6 Prozent voneinander, wie die Forscher im Fachjournal "Nature" schreiben.

Die detaillierte Karte zeige die Position und die Richtung aller 35.000 Gene. Das sind mehr als der Mensch hat, was für Pflanzen aber nicht ungewöhnlich ist. Vom Erbgut der Kartoffel, die wie die Tomate zu den Nachtschattengewächsen zählt, unterscheide es sich um acht Prozent.

Tomato Genome Consortium

Das Erbgut wurde in jahrelanger Arbeit vom Tomato Genome Consortium untersucht. Darunter waren Forscher des Helmholtz Zentrums München, des Max-Planck-Instituts für Züchtungsforschung in Köln, aber auch Genetiker aus China, Südamerika, den USA und Israel.

Da auch Melanzanis und Paprika zu den Nachtschattengewächsen gehören, könnten zahlreiche Forscherteams von dem Tomatengenom profitieren, sagte Mitautorin Christiane Gebhardt vom Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung. Letztendlich könne das Wissen um das Tomatengenom auch zur Züchtung von geschmacklich verbesserten oder schädlingsresistenten Tomaten beitragen.  (APA/red, derstandard.at, 2.6.2012)