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Beim Gepäck sollte man es aus Kostengründen mit dem Gewicht genau nehmen.

Foto: AP/Martin Meissner)

Billig-Airlines locken mit unschlagbar günstigen Preisen. Allerdings trügt oft der Schein, und durch Zusatzkosten, etwa für Gepäck oder eine Sitzplatzreservierung, schnellt der Preis schnell nach oben.

Holidaycheck.de hat sich die Preistreiber bei Billigbuchungen angesehen. Dabei zeigt sich, dass fast alle Low-Cost-Carrier bei der Buchungsgebühr zugreifen. Easyjet erhebt beispielsweise pauschal eine Gebühr von elf Euro bei Online-Buchungen. Ryanair verlangt pro Person und Flug (one way) eine "Administrationsgebühr" von sechs Euro. Bei Air Berlin gibt es sogar eine Preissenkung ab Juli. Dann müssen pro Person und Buchung statt zehn nur noch sieben Euro bezahlt werden. Trotz der Gebühren sind allerdings Online-Buchungen in der Regel günstiger als die Buchung über Telefon oder direkt im Reisebüro.

Verwirrende Gepäck-Bestimmungen

Auch bei der Gepäckaufgabe gibt es einiges zu verdienen, und die Bestimmungen sind teilweise verwirrend. Germanwings etwa verlangt bei der Online-Buchung zehn Euro pro aufgegebenem Gepäckstück, am Flughafen ist der doppelte Betrag fällig. Ryanair kassiert - je nach Flug und Saison - bis zu 40 Euro bei der Online-Buchung. Bucht man über das Callcenter oder am Flughafen, kann ein Koffer mit bis zu 130 Euro zu Buche schlagen. Air Berlin hat mit der Einführung neuer Tarife auch die Gepäckbestimmungen geändert. Ab 1. Juli sind dann Gepäckstücke nur noch beim teuren "FlyClassic"-Tarif kostenlos, beim neuen Spartarif "JustFly" kostet eingechecktes Gepäck 15 Euro.

Richtig teuer wird es bei Übergepäck. Easyjet verrechnet pro Kilo 7,50 Euro, TUIfly verlangt zehn und Ryanair stolze 20 Euro pro Kilo Mehrgewicht. Wer vorab Übergepäck anmeldet, kann Geld sparen. So verrechnet Germanwings pro fünf Kilo 30 Euro, am Flughafen sind 50 bis 170 Euro fällig. Bei der Condor richtet sich der Preis für das Übergepäck nach der Fluglänge und beträgt zwischen zehn und 20 Euro pro Kilo. Bei Air Berlin muss ab Juli beim "JustFly"-Tarif eine Pauschale von 100 Euro bezahlt werden, bis Juni war eine Pauschale von 50 Euro bei Kurz- und 100 Euro bei Langstreckenflügen fällig.

Handgepäck darf üblicherweise die Maße 55 x 40 x 20 Zentimeter nicht überschreiten. Tut es das dennoch, kassieren die Airlines Gebühren. Easyjet etwa 30 Euro am Check-in und 50 Euro am Gate. Ryanair verlangt pauschal 50 Euro und beschränkt das maximal erlaubte Gewicht auf zehn Kilo. Bei Germanwings sind es nur acht Kilo. Air Berlin, Condor und TUIfly erlauben nur magere sechs Kilo beim Handgepäck. Bei Easyjet wird nicht gewogen - aber gezählt. Alles, was nicht im Handgepäck verstaut wird, etwa ein Notebook, gilt als zweites Gepäckstück und muss bezahlt werden.

Sitzplatzreservierung kostet extra

Bei der Sitzplatzreservierung verlangt Condor zehn Euro auf der Kurz- und Mittelstrecke, 15 Euro kostet der fixe Platz auf der Langstrecke. TUIfly und Ryanair kassieren zehn Euro, bei Air Berlin sind im günstigen Tarif gar keine Reservierungen mehr möglich. Easyjet ist bei der Sitzplatzreservierung noch in der Testphase und verlangt im Moment zwischen vier und 15 Euro dafür.

Bei Online-Buchungen gewöhnlich unabdingbar ist die Bezahlung per Kreditkarte. Kostenlos ist das aber oft nicht. Bei den Billig-Airlines wird standardmäßig eine Gebühr erhoben, die Beträge bewegen sich zwischen sechs und zehn Euro, seit 2011 muss man auch bei Lufthansa eine Gebühr von 18 Euro zahlen.

Hohe Gebühren bei Umbuchung

Wer umbuchen will, bezahlt ebenfalls hohe Gebühren. Easyjet verlangt für Änderungen von Flugziel oder -datum online 42 Euro, im Callcenter müssen 48 Euro bezahlt werden. Ryanair lässt sich Umbuchungen je nach Saison und Flug mit bis zu 90 Euro bezahlen, bei Condor liegen die Kosten je nach Fluglänge zwischen 30 und 60 Euro. Germanwings kassiert 35 Euro, bei Air Berlin sind mit dem neuen Billigtarif Umbuchungen nicht mehr möglich.

Auch Namensänderungen kosten Geld. Bei Ryanair kostet die Änderung des Fluggastes 110 (online) bzw. 160 (Flughafen) Euro. Bei Condor, Germanwings und Easyjet kosten Namensänderungen so viel wie Umbuchungen.

Wer Wert auf Bequemlichkeit legt und am Vorabend eincheckt, muss bei Air Berlin und TUIfly fünf Euro pro Person bezahlen. Kostenlos wird der Service bei Condor und Easyjet angeboten. (red, derStandard.at, 31.5.2012)