Toyota poliert sein Image. Der GT86 will nur eines: fahren und gefahren werden. Mit oder ohne  elektronische Helfer: VSC ist komplett abschaltbar

Sportcoupés: eine Bastion des freien Willens, unbeeinflusst von spröder Pro-Kopf-Kosten-Nutzen-Rechnung, von der Überlegung, was ist, wenn dereinst ein Kühlschrank zum Transport ansteht und andere Groschenzählerei. Hier ist noch der Wunsch Vater des Gedankens.

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Herz triumphiert über Verstand. Nur die Finanzlage limitiert den unbeherrschten Zugriff auf alles Flache und Schnelle, sonst würde man sich gleich einen Porsche o. Ä. kaufen.

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Toyota hat so ein Eisen konstruiert, wohl um die Tradition, die mit dem Sport 800, 2000 GT, Corolla AE86, Supra und MR2 seit den 1960er-Jahren aufgeladen ist, zu pflegen.

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Andererseits um dem Image des braven Familienautoherstellers einen frechen Hut aufzusetzen.

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Das letzte durchaus erfolgreiche Sportcoupé, die Celica, fand im Umkreis des ehrwürdigen Gewerbes der Friseure reichen Anklang, und dann war für einige Jahre Sendepause.

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Beim neuen GT86 ging man deutlich radikaler ans Werk: Boxermotor vorn, Antrieb hinten, tiefer Schwerpunkt, überwölbt von einer niedrigen, aggressiven Karosserie, die gerade Platz lässt für zwei plus zwei Sitze, deren hintere zwergenhaften Kindern genügen.

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200 PS werden von einer nicht anders als krisp zu nennenden Sechsgangschaltung zerlegt mit sportlich heftigen Anschlüssen, überhaupt, wenn man die Stufen bis in den roten Bereich von 7600 Umdrehungen zwingt.

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Erzeugt zusammen mit der tiefen Sitzposition und dem Blick über die lange Schnauze mehr Kribbeln auf der Haut als die Beschleunigung, die im Bereich eines Golf GTI liegt.

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Sehr direkt auch die Lenkung und der Kontakt mit dem wunderbaren Sportsitz, der die Kraftschlüsse ins Rückenmark jagt und in die Mundwinkel, die das mit anerkennendem Lächeln quittieren.

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Der GT86 entstand in enger Zusammenarbeit mit Subaru, die den Boxermotor beigesteuert haben, und ein fast baugleiches Schwestermodell namens BRZ lancieren.

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Entwicklung und Design stammen von Toyota, auch die Prämisse einer reinen Saugerlösung und das Streben nach wenig Gewicht.

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Die Modellbezeichnung findet sich in den Hub/Bohrung-Dimensionen (86 mm) und im Auspuffendrohr-Durchmesser. Dass der Wind die Form flachgestreichelt hat, setzt sich sogar im Gehäuse der dritten Bremsleuchte fort.

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Der Purismus des Konzepts zeitigte eine Armaturengestaltung aus altem Schrot und Korn, was auf die Bestimmung des ganzen Autos wirkt: einfach Spaß zu haben beim Fahren. (Andreas Hochstöger, AutoMobil, DER STANDARD, 1.6.2012)

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Informationen: Toyota

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