Ottawa - Ureinwohner aus Ecuador haben den US-Ölkonzern Chevron in Kanada wegen Umweltschäden in ihrem eigenen Land verklagt. Ziel der am Mittwoch in der Provinz Ontario eingereichten Klage sei es, den Besitz des Konzerns in Kanada zu konfiszieren, sagte Klägeranwalt Pablo Fajardo.

Die Ureinwohner und örtliche Bauern werfen dem von Chevron aufgekauften Unternehmen Texaco vor, von 1964 bis 1990 weite Teile des Amazonas-Urwaldes verschmutzt zu haben. "Chevron hat sich jahrzehntelang geweigert, die Verschmutzung anzugehen, die das Land unserer Vorfahren verwüstet hat", sagte Fajardo.

Konzern dementiert Vorwürfe

Die Betroffenen hatten bereits in Ecuador gegen Chevron geklagt. Ein Gericht verurteilte den Ölkonzern im Februar 2011 zu Schadenersatzzahlungen in Höhe von 18 Milliarden Dollar (14,5 Milliarden Euro). Das Urteil wurde im März dieses Jahres vom Obersten Gericht des Landes bestätigt. Chevron weigert sich aber, ihm nachzukommen. Der Konzern weist alle Vorwürfe zurück und argumentiert, 1992 die betroffenen Gebiete gesäubert zu haben.

"Während Chevron vielleicht denkt, es könne ein Urteil in Ecuador ignorieren, wird es für den Konzern unmöglich sein, einem Urteil in Kanada nicht Folge zu leisten", sagte der Anwalt Fajardo. Dort könnten die Gerichte den Besitz von Chevron konfiszieren, falls das Unternehmen einem Urteil nicht Folge leiste. Ein Chevron-Sprecher sagte, wenn die Kläger wirklich an ihre Klage glaubten, würden sie in den USA gegen den Konzern vorgehen. Dort gaben jedoch bereits mehrere Gerichte Chevron Recht, die Ureinwohner scheiterten dort mit ihren Klagen. (APA, 31.5.2012)