Als die Designerin Ute Ploier im Herbst vergangenen Jahres ihre Professur in Hetzendorf antrat, war sie zuerst einmal Troubleshooterin. Die Stadt Wien hatte nämlich überraschend den Geldhahn für das gemeinsam mit der Kunstuni Linz durchgeführte Bachelorstudium Mode zugedreht, Studenten und Lehrende standen kopf, eine Protestbewegung formierte sich. "Ich hatte mir meinen Einstand in Hetzendorf natürlich etwas anders vorgestellt", sagt sie heute. Ihre Lehrverpflichtung für die kommenden zwei Jahre wird sie noch wahrnehmen, dann läuft das Studium aber - wenn nicht noch eine Überraschung passiert - aus.

Mantel des Schweigens

Umso wichtiger sei es, so Ploier, noch einmal zu zeigen, wie viel Aufbauarbeit in Hetzendorf geleistet worden ist - und welche kreativen Geister das Bachelorstudium hervorbringt. Unter der Moderation von FM4-Moderator Stuart Freeman werden deshalb am Dienstag, dem 5. Juni, im Wiener Straßenbahnmuseum in der Erdbergstraße 109 die Studierenden in Kooperation mit der Modeschule im Schloss Hetzendorf ihre Arbeiten präsentieren. In welcher Form, darüber breitet man noch den Mantel des Schweigens. Sicher ist nur, dass anders als in den vergangenen Jahren (da gab's deswegen Diskussionen) die Mode jedes einzelnen Diplomanden eigens präsentiert wird - und dass die Performerinnen Jakob Lena Knebl und Barbara Rüdiger die Modeschau inszenieren werden. (Rondo, DER STANDARD, 1.6.2012)